Studie
Wirtschaft profitiert wenig von Olympischen Spielen
Die wirtschaftlichen Impulse Olympischer Spiele auf die Gastgeberländer sind überschaubar. Wie die Infografik von Statista auf Basis einer Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, gibt es bei Olympischen Winterspielen keine messbaren regionalen oder nationale Impulse auf die Gastgeberländer, bei Olympischen Sommerspielen dagegen treten regionale Effekte auf – das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf steigt im Jahr des Events und im Jahr davor um rund drei bis vier Prozentpunkte. Ursache hierfür seien neben hohen Infrastrukturinvestitionen auch der Zustrom an internationalen Touristen, Delegationen und deren Ausgaben in der Region. Auch für längerfristige positive regionale Effekte nach Sommerspielen gibt es laut Studienautor Dr. Matthias Firgo Hinweise. Diese erweisen sich in seiner statistischen Analyse allerdings nicht als robust genug, um als gesichert gelten zu können. Für ganze Länder fanden frühere Studien keinerlei messbare Effekte. Untersucht wurden hierbei Winter- und Sommerspiele zurück bis in die 1990er-Jahre.
Dass Olympische Winterspiele keine messbaren Wachstumsimpulse aussenden, liegt laut Einschätzungen von Firgo einerseits an der kleineren Dimension von Winterspielen und dem damit verbundenen geringeren unmittelbaren Aktivitätslevel und Werbewert im Vergleich zu Sommerspielen. Außerdem fänden Winterspiele während der touristischen Hauptsaison statt, in der Wintersportregionen meist ohnehin gut bis völlig ausgelastet seien. Matthias Firgo war zum Zeitpunkt der Studie Associate am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung und ist heute Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule München.
Genau 100 Jahre nach den letzten Sommerspielen in Paris von 1924 wird die französische Hauptstadt vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 bereits zum dritten Mal zum Austragungsort für das Sportevent. Die insgesamt 35 verschiedenen Austragungsorte liegen jeweils nicht weiter als zehn Kilometer vom Olympischen Dorf entfernt. Insgesamt stehen für die Spiele mehr als zehn Millionen Tickets zum Verkauf. Diese werden aufgrund der hohen Nachfrage teils per Losverfahren vergeben.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die durchschnittlichen Wachstumsimpulse von Olympischen Spielen auf das BIP pro Kopf in Gastgeberländern.
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