Einkommensstruktur in Deutschland
28 Prozent der Deutschen leben in Armut oder armutsgefährdet
Die deutsche Mittelschicht schrumpft seit den 90er Jahren kontinuierlich. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung hervor, die zusammen mit der OECD Arbeitsmarkt, Generationenzugehörigkeit und Auf- und Abstiegsdynamiken im Wandel der Zeit analysiert. Wie unsere Grafik zeigt, waren die vergangenen Jahrzehnte vor allem von finanzieller Abwärtsmobilität geprägt.
Waren im Jahr 2000 noch knapp ein Viertel der Deutschen einkommensarm oder armutsgefährdet, sind es 2018 bereits 28 Prozent. Da sich der Anteil an überdurchschnittlich viel verdienenden Einwohner:innen nicht merklich verändert hat, geht diese Zunahme an prekären Lebenssituationen zulasten des Anteils der Mittelschicht in Deutschland, der 2018 noch 64 Prozent der Bevölkerung angehörten. Vor allem im Segment der unteren Mitte, also denjenigen, die 75 bis 100 Prozent des Einkommensmedians verdienten, zeichnet sich ein Abwärtstrend ab. 2000 gehörten dieser Gruppe noch 25 Prozent an, 2018 waren es nur noch 21 Prozent, ohne dass die darüber liegenden Einkommensgruppen Zuwachs verzeichnen konnten.
Als Katalysatoren dieser Entwicklung sehen die Autor:innen der Studie Trends wie Digitalisierung und Dekarbonisierung, die vorher unabdingbare Berufsgruppen, beispielsweise in den Bereichen Bergbau und Handwerk, überflüssig machen würden, während die Anzahl der Angestellten in akademischen Berufe deutlich zunehme. Als weitere Faktoren werden die Corona-Pandemie und die zunehmende Präkarisierung gerade in jüngeren Generationen genannt. So waren 71 Prozent aller Babyboomer in Alter zwischen 20 und 29 in der Mittelschicht vertreten, bei den Millenials waren es nur noch knapp über 60 Prozent.
Beschreibung
Diese Grafik zeigt die Entwicklung des Bevölkerungsanteils nach Einkommensgruppe.
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