Spitzen-Leichtathletik in Deutschland nur für Soldaten, Polizisten und Studierende möglich?

Von Samstag, den 22. August, bis zum Sonntag, den 30. August, finden in Chinas Hauptstadt Beijing die Leichtathletik-Weltmeisterschaften statt. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat für die Titelkämpfe insgesamt 66 Athletinnen und Athleten nominiert. Einige wenige davon starten in mehreren Sprintdisziplinen, einige sind auch lediglich als mögliche Staffelläufer im Aufgebot. In seiner Mannschaftsbroschüre stellt der Verband seine 66 Athletinnen und Athleten in Steckbriefen vor. Darin geben die Sportler auch ihren Beruf an. Lediglich der 21-jährige Weitspringer Fabian Heinle macht keine entsprechende Angabe.

Liest man diese Steckbriefe, fällt einem auffällig häufig das Wort „Sportsoldat“ in die Augen. Zwanzig der 66 Athleten sind als solche aufgeführt. Nur einmal weniger, bei also insgesamt 19 Athletinnen beziehungsweise Athleten, ist die Polizei der aktuelle oder werdende Arbeitgeber. Somit sind rund 59 Prozent des WM-Kaders im Staatsdienst. In der Regel wurde es ihnen von Bundeswehr oder Polizei ermöglicht, im Vorfeld Trainingslager zu besuchen und das teils zeitaufwändige Training mit der Arbeit abzustimmen, sowie an einer Reihe von Wettkämpfen im Vorfeld teilzunehmen.

Neben den Sportsoldaten und Polizisten stellen Studierende eine dritte, große Gruppe. 18 Personen aus dem WM-Aufgebot sind in erster Linie Studentin beziehungsweise Student oder gehen noch zur Schule. Hinzu kommen gerade von den Berufssoldaten einige, die nebenbei noch ein Studium absolvieren. Auch für Studenten ist es oft zumindest leichter, ihren Sport auf professionellem Niveau zu betreiben, Zeit für Training, Trainingslager und Wettkämpfe zu haben.

Wer nicht bei Bundeswehr, Polizei oder teilweise auch mit Ende Zwanzig noch an der Universität ist, hat es jedoch schwer. Nur wenige Arbeitgeber bieten den Sportlern genügend Flexibilität und Freiraum. Und so sind im WM-Kader des DLV in diesem Jahr gerade einmal acht Athletinnen beziehungsweise Athleten, die irgendeinem Job nachgehen, der nicht bei Polizei oder Bundeswehr angesiedelt ist. Das sind gerade einmal zwölf Prozent des Aufgebots. Von diesen acht Athleten geben zudem nur vier an, beruflich aktuell „Sportler“ zu sein – und nur zwei von ihnen geben dies als einzigen Job an: Christina Obergföll und Raphael Holzdeppe – beide reisen ihres Zeichens als amtierende Titelträger zu den Weltmeisterschaften.

Beschreibung

Die Grafik zeigt den Beruf der deutschen Athleten der Leichtathletik-WM 2015 in Beijing

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