Bevölkerungswachstum in Katar
Die Bevölkerung von Katar betrug im Jahr 2021 circa 2,7 Millionen Menschen. Die Bevölkerungsentwicklung in Katar ist seit Jahren positiv und es wurden teilweise sehr hohe Wachstumsraten erzielt. nur im Jahr 2020 schrumpfte die Bevölkerung um rund 4,95 Prozent; 2022 liegt das Wachstum bei geschätzt rund 0,8 Prozent. Das hohe Bevölkerungswachstum ist maßgeblich auf die Einwanderung von Arbeitskräften zurückzuführen und weniger auf das natürliche Bevölkerungswachstum. Die Altersstruktur hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt: Während sich der Anteil der unter 15-Jährigen von 23,6 Prozent im Jahr 2000 auf 15,8 Prozent im Jahr 2022 stark verringerte, stieg der Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung (15 bis 64 Jahre) im gleichen Zeitraum von 75,1 Prozent auf 82,7 Prozent. Auch dies ist auf die Arbeitseinwanderer zurückzuführen, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen. Nahezu alle Einwohner Katars (99,1 Prozent) lebten im Jahr 2019 in Städten; es zählt damit zu den Ländern mit der höchsten Urbanisierung (Rang sechs).Wirtschaft und Rohstoffe
Die Wirtschaft Katars ist maßgeblich von den Erdgas- und Erdölvorkommen geprägt; dementsprechend ist es auch Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Katar betrug 2021 circa 179,7 Milliarden US-Dollar. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ergibt sich ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von rund 68.621 US-Dollar - dies ist das achthöchste Pro-Kopf-BIP weltweit. Das Wirtschaftswachstum in Katar betrug 2021 rund 1,5 Prozent, für 2022 werden 3,4 Prozent erwartet. In früheren Jahren waren noch hohe zweistellige Wachstumsraten erzielt worden. Die Arbeitslosenquote lag 2021 bei nur 0,2 Prozent. Dies war die niedrigste Arbeitslosenquote weltweit. Die Inflationsrate in Katar betrug 2021 circa 2,25 Prozent; 2022 werden die Preise voraussichtlich um rund 4,5 Prozent fallen.Außenhandel
Im Jahr 2021 exportierte Katar Waren (hierzu zählen auch Rohstoffe) im Wert von rund 86,7 Milliarden US-Dollar und importierte Güter für circa 27,9 Milliarden US-Dollar. Katar erzielt dank seiner Gas- und Ölexporte seit Jahren Überschüsse in der Handelsbilanz; mit einem Exportplus von circa 58,8 Milliarden US-Dollar (2021) war Katar wieder eines der Länder mit dem größten Handelsbilanzüberschuss weltweit. Allerdings exportierte Katar im Jahr 2013 (vor dem Preisverfall des Rohöls) noch Waren im Wert von 136,8 Milliarden US-Dollar und erzielte einen Handelsbilanzüberschuss von rund 109,9 Milliarden US-Dollar. Die wichtigsten Handelspartner für Katar im Export sind Japan und China; beim Import sind es China und die USA. Mit rund 61,3 Prozent ist das wichtigste Exportgut Katars im Jahr 2021 Gas. Erdöl kommt mit etwa 23,2 Prozent auf dem zweiten Platz. Damit machen Erdöl und Gas fast 85 Prozent der Exporte Katars aus. Im Importbereich sind die wichtigsten Güter Kraftmaschinen, sonstige Maschinen und Apparate sowie Straßenfahrzeuge.Staatshaushalt
Die Staatsverschuldung von Katar ist zwar relativ niedrig; sie lag 2021 bei circa 58,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 2007, vor der weltweiten Finanzkrise, waren es allerdings noch 8,9 Prozent. 2022 wird mit einer Absenkung der Staatsverschuldung auf rund 47 Prozent des BIP gerechnet. Das Land erzielte in den letzten Jahren fast durchgängig hohe Überschüsse im Staatshaushalt; 2016 und 2017 wurden erstmals Staatsdefizite verzeichnet. Ein Staatsüberschuss von rund 4,4 Prozent konnte im Jahr 2021 verzeichnet werden - für 2022 wird ein Staatsüberschuss von rund 12,5 Prozent prognostiziert.Katar fand sich in den letzten Jahren regelmäßig im Mittelpunkt internationaler Kritik wider. Insbesondere die Vorwürfe der Ausbeutung ausländischer Arbeiter und die Einschränkung der Pressefreiheit sowie freien Meinungsäußerung standen im Fokus der Kritik. Die Bewertung von Demokratie und politischem Management nach dem Bertelsmann Transformationsindex (BTI) fällt mäßig aus. Internationale Kritik nahm besonders in Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar zu. Im Vorfeld zur WM kam es zu Tausenden Todesfällen unter Gastarbeitern in Katar.