China: Angaben zu Demografie und Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung von China ist im Jahr 2021 um rund eine halbe Millionen Einwohner gegenüber dem Vorjahr gewachsen. China bleibt das bevölkerungsreichste Land der Welt. Insgesamt leben rund 1,41 Milliarden Menschen im Land der Mitte, womit es in der Liste der Länder mit der größten Einwohnerzahl noch vor Indien den ersten Platz verteidigt. Laut der seriösen Bevölkerungsprognosen des UN DESA (Department of Economic and Social Affairs der Vereinten Nationen) wird China im Ranking der Länder mit der größten Einwohnerzahl in der Zukunft jedoch bis zum Jahr 2030 den Spitzenplatz an Indien verlieren. Nach aktuellen IMF-Prognosen könnte die Gesamtbevölkerung Indiens die Chinas bereits im Jahr 2023 überschreiten.China belegt mit einer Landesfläche von rund 9,6 Millionen Quadratkilometern den vierten Platz in der Rangliste der größten Länder der Erde. Die Urbanisierung in China nimmt stark zu: Im Jahr 2021 lebten bereits rund 62,5 Prozent der Bevölkerung in Städten, vor zehn Jahren waren es noch 49,2 Prozent. Die größten Städte in China - Shanghai, Peking und Shenzhen - sind auch in der Liste der größten Städte Asiens vertreten. Der hierzulande wenig bekannte Unternehmer Zhong Shanshan ist mit einem Vermögen von rund 65,7 Milliarden US-Dollar der reichste Einwohner von China.
Chinas demografischer Wandel
Im Jahr 2021 wuchs Chinas Bevölkerung zum ersten Mal nur minimal. Dies könnte ein erster Anhaltspunkt für kommende Probleme in China sein. Im Jahr 2022 ist die Bevölkerung Chinas wohl leicht zurückgegangen. Dabei ist die städtische Bevölkerung leicht gewachsen, der Anteil der ländlichen Bevölkerung geht allerdings stärker zurück, als die städtische Bevölkerung anwächst. Wenn man die Altersstruktur in China betrachtet fällt auf, dass der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre oder älter) stark zugenommen hat. Im Jahr 1980 lag der Anteil dieser noch bei rund 4,4 Prozent und der Anteil der jungen Menschen bei etwa 36,1 Prozent. Im Jahr 2021 liegt der Anteil der älteren Bevölkerung bei 13,1 Prozent, der der jungen Bevölkerung sank auf etwa 17,7 Prozent. Dies hängt unter anderem mit der geringen Fertilitätsrate zusammen. Im Jahr 1980 lag die Fertilitätsrate in China noch bei 2,74 Kinder je Frau, im Jahr 2021 nur bei 1,16. Damit liegt sie deutlich unter dem Wert von rund zwei, der benötigt wird, um ein natürliches Bevölkerungswachstum zu ermöglichen. Dies kann auch für die Wirtschaft in Zukunft zu großen Problemen führen. Die Anzahl der Erwerbstätigen in China ist bereits seit 2019 am sinken. Laut Prognosen der UN wird vor allem der Anteil der älteren Bevölkerung in Zukunft deutlich zunehmen und im Jahr 2050 rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die Abkehr von der Ein-Kind Politik im Jahr 2016 konnte keinen Effekt auf die Bevölkerungsentwicklung haben.Wie entwickelt sich die Wirtschaft in China?
Chinas Wirtschaft konnte trotz des Ausbruchs der Corona-Pandemie im eigenen Land im vergangenen Jahr wachsen. Das Bruttoinlandsprodukt von China erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um rund 2,9 Billionen US-Dollar auf insgesamt rund 17,7 Billionen US-Dollar im Jahr 2021. China belegt im Ranking der Länder mit dem größten BIP der Welt mit weitem Abstand zu den USA den zweiten Platz. Allerdings schmilzt der Vorsprung der USA laut der BIP-Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in den kommenden Jahren deutlich zusammen. In der nahen Zukunft, hier sind sich die absolute Mehrzahl internationaler Beobachter einig, wird China die USA als größte Wirtschaftsnation der Welt ablösen.Wird die unterschiedliche Kaufkraft in den Vergleich der Wirtschaftskraft einbezogen, hat China die USA im Ranking der Länder mit dem größten kaufkraftbereinigten BIP in der Zukunft bereits heute eingeholt und wird den Abstand zukünftig deutlich ausbauen. Der Anteil Chinas an der kaufkraftbereinigten globalen Wirtschaftsleistung ist von rund 2,3 Prozent im Jahr 1980 auf geschätzt rund 18,6 Prozent im Jahr 2021 gestiegen. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in China liegt mit geschätzt rund 12.562 US-Dollar (2021) allerdings noch weit unter dem Niveau des BIP-pro-Kopf in den Industriestaaten.
Die Arbeitslosenquote in China erhöhte sich von rund 3,6 Prozent in 2019 auf rund 3,9 Prozent im Jahr 2021 und liegt damit oberhalb der Prognosen. Für das Jahr 2022 wird eine Arbeitslosenquote von rund 4,2 Prozent prognostiziert. Die Inflationsrate in China stieg in den vergangenen Jahren auf bis zu 2,9 Prozent im Jahr 2019 an, die Inflationsrate sinkt seitdem jedoch wieder. Im Jahr 2021 hat die Teuerungsrate in China rund 0,85 Prozent betragen; 2022 werden die Preise in China voraussichtlich um circa 2,2 Prozent steigen.
Wie lange wird Chinas Wirtschaft noch wachsen?
Ein Ende des hohen Wirtschaftswachstums in China zeichnet sich aktuell nicht ab. Jedoch scheint die Corona-Pandemie und andere Faktoren zu bleibenden Problemen für Chinas wirtschaftliche Entwicklung geführt zu haben. Das Wirtschaftswachstum in China hat sich seit 2015 stark abgeschwächt und ist unter die 7-Prozent-Marke gefallen. Im Jahr 2021 gehört China nunmehr nicht mehr zu den Ländern mit dem größten Wirtschaftswachstum weltweit. Zwar konnte Chinas Wirtschaft im Jahr 2021 um rund 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen, jedoch muss diese Zahl auch in Relation zum geringen Wachstum während des Corona-Jahres 2020 gesehen werden.
Das Jahr 2020 markiert aufgrund der globalen Auswirkungen der Corona-Pandemie eine Zäsur: Chinas BIP-Wachstum ist im Krisenjahr 2020 dennoch um rund 2,2 Prozent gewachsen, während alle anderen G20-Staaten in die Rezession stürzten. In Hinblick auf aktuelle Prognosen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts weltweit, manövriert sich das Reich der Mitte im internationalen Vergleich zunächst noch gut durch die schlimmste Weltwirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg, was an der wirtschaftlichen Erholung 2021 zu sehen ist. Jedoch scheint dies keine bleibende Entwicklung zu sein und die Corona-Pandemie hat durch die Zero-Covid Strategie der Regierung auch im Jahr 2022 starke Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum Chinas gehabt.
Die Zero-Covid Politik und Chinas Wachstumsproblem
Chinas Strategie gegen die Pandemie ist von Beginn an darauf ausgerichtet eine hohe Anzahl an Infektionen zu verhindern. Als im Frühjahr 2022 eine zunehmende Anzahl von Fällen in Shanghai festgestellt wurden ging die Großstadt Ende März in einen unbefristeten Lockdown. Andere Großstädte, wie Peking oder Shenzhen folgten mit Corona-Einschränkungen. Dies hatte einen erheblichen Einfluss auf den Containerumschlag in Shanghai und viele Schiffe mussten teils lange vor dem Hafen warten. Auch die Produktion in vielen wirtschaftlichen Zentren wurde massiv eingeschränkt, was global zu Problemen mit Lieferketten führte. Ausländische Firmen bekamen zunehmend Probleme aufgrund der Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Zero-Covid Politik. Besonders aus dem verarbeitenden Gewerbe gab eine Vielzahl der Firmen an, ihre Einfuhren aus China zu reduzieren durch Probleme in der Logistik.
Die wirtschaftlichen Probleme lassen sich auch an monatlichen Indikatoren der chinesischen Wirtschaftsentwicklung festmachen. Die Industrieproduktion ging im April 2022 stark zurück und sank um rund 7,1 Prozent im Vergleich zum März, oder um etwa 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auf das Jahr 2022 gesehen stieg die Industrieproduktion um rund 3,4 Prozent an, deutlich weniger als noch im Vorjahr. In den folgenden Monaten konnte zwar wieder leichtes Wachstum verzeichnet werden, jedoch waren die Wachstumsraten geringer als vor dem Einbruch. Auch das Verbrauchervertrauen stürzte im April massiv ab von 113,2 im März auf 86,7 Indexpunkte im April. Der Einkaufsmanagerindex sank im März und April und konnte sich seitdem nicht langfristig erholen. Auch das Wirtschaftswachstum blieb hinter den Zielen der Regierung zurück. Sollten noch Wachstumsraten von über fünf Prozent erzielt werden, konnte dies im ersten Quartal noch fast erreicht werden. Nach einem BIP-Wachstum von 4,8 Prozent im ersten Quartal betrug das Wachstum im zweiten Quartal nur 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Q3 konnte lediglich ein Wachstum von 3,9 Prozent erreicht werden. Damit ist es wahrscheinlich, dass China 2022 hinter den selbst gesteckten Wachstumszielen zurückbleibt. Die Herausforderungen für die chinesische Wirtschaft wurden auch beim 20. Volkskongress der chinesischen kommunistischen Partei thematisiert.
Der 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh)
Auf dem 20. Parteitag der KPCh am 16. Oktober 2022 wurde Xi Jinping erneut zum Generalsekretär der Partei und Präsident Chinas gewählt. Damit ist Xi der erste Parteivorsitzende seit Mao Zedong, der eine dritte, fünfjährige Amtszeit antreten darf. Im Jahr 1982 führte der damalige de facto Anführer Chinas, Deng Xiaoping eine maximale Amtszeit für Präsidenten von zwei in die Verfassung geschrieben. Der nationale Volkskongress schaffte diese Begrenzung im Jahr 2018 ab. Xi schaffte während seiner Amtszeit noch weitere parallelen zu Mao, unter anderem durch die Etablierung seiner Ideologie, des "Denken Xi Jinpings", in der Verfassung neben Maos. Im Vorfeld war noch unklar, ob Xi tatsächlich ohne Gegenwehr die dritte Amtszeit antreten würden könnte, da er zuletzt durch sein Festhalten an der Zero-Covid Strategie und einem autoritäreren Auftreten gegenüber der chinesischen Wirtschaft auch intern unter Kritik kam. Nach dem Parteitag wurde jedoch klar, dass Xis Macht in der Partei mehr als gefestigt ist. Der bisherige Premier Li Keqiang, der als Kritiker von Xi galt, ging in den Ruhestand, ebenso wie andere Kritiker. Anhänger Xis und ehemaliger Generalsekretär der Partei in Shanghai, wurde neuer Premier. Inoffizielle Regelungen, wie das Ruhestandsalter für Parteioffizielle von 68 Jahren, wurde weitgehend ignoriert. Während des Parteitags ging Xi auf die wirtschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre ein.Trotz der Ausweitung der eigenen Macht im Land steht Präsident Xi zunehmend international unter Druck. In vielen Ländern werden Rufe nach einer Diversifizierung der Wirtschaft lauter und einige ausländische Unternehmen haben durch die großen Lockdowns ihr Geschäft verlagert. Die Eingriffe des Staates in den Markt und auch große Tech Unternehmen haben Wirkung gezeigt. Der Tech-Riese Tencent musste zum ersten Mal seit Jahren einen Rückgang im Umsatz verzeichnen. Xi hat besonders bei den westlichen Ländern ein zunehmend negatives Image. Unter Befragten in 19 Ländern hatten rund 76 Prozent der Befragten kein oder gar kein Vertrauen darin, dass Präsident Xi das Richtige der Weltpolitik macht. Besonders in den ostasiatischen Nachbarländern Chinas wird die Militarisierung zunehmend als Problem gesehen. In Japan sehen rund 60 Prozent der Befragten Chinas Militärmacht als Problem für das eigene Land. Das Image von China in Südkorea, Japan, den USA und Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verschlechtert.
Staatsfinanzen im Reich der Mitte - wie hoch ist die Verschuldung Chinas?
Die Staatsverschuldung in China erreicht mit geschätzt rund 71,5 Prozent (2021) des Bruttoinlandsprodukts einen neuen Höchststand. Die Staatsverschuldung Chinas ist im internationalem Vergleich - insbesondere in Anbetracht der durch die Corona-Krise verursachten massiven Neuverschuldung weltweit - weiterhin moderat, aber sie hat sich seit 2011 (33,8 Prozent) nahezu verdoppelt. Das Staatsdefizit von China sank im Jahr 2021 etwas auf rund 6,1 Prozent des BIP. Für das Jahr 2022 wird ein Defizit in Höhe von rund 8,9 Prozent erwartet.Die massive Aufrüstung Chinas trägt zum hohen Staatsdefizit bei: Die absoluten Militärausgaben von China haben im Jahr 2021 bereits rund 293,35 Milliarden US-Dollar betragen, was ein Anstieg von rund 35 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr 2020 sind. China weist somit bereits die zweithöchsten Militärausgaben weltweit (2021) auf und ist neben Russland auch die größte Militärmacht der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die zunehmend kritisch als Gegenspieler der NATO gesehen wird. Chinas Anteil der Militärausgaben am BIP betragen hingegen im Zeitverlauf relativ konstant rund 1,7 bis 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung (2021). Die hohen Zuwächse der absoluten Militärausgaben von China sind dem hohen Wirtschaftswachstum geschuldet. Chinas absolute Militärausgaben bleiben jedoch noch deutlich hinter denen der USA zurück.
Außenhandel: China festigt seine Position als Exportweltmeister
Im Jahr 2021 exportierte China Waren im Wert von rund 3,36 Billionen US-Dollar. Dem gegenüber stehen Warenimporte nach China im Wert von rund 2,69 Billionen US-Dollar. Damit ist China das wichtigste Exportland ("Exportweltmeister") und die zweitgrößte Importnation weltweit.China erzielt seit Jahren hohe Handelsbilanzüberschüsse, explizit auch im bilateralen Handel mit den USA, die (eine) Ursache des Handelskrieges mit den USA sind. Der Handelsbilanzüberschuss von China war 2021 mit rund 676,4 Milliarden US-Dollar der höchste je von China erzielte Handelsüberschuss (2015 waren es rund 594 Milliarden US-Dollar). Damit belegte China 2021 mit deutlichem Abstand zu Deutschland auch den ersten Platz unter den Ländern mit dem größten Handelsbilanzüberschuss weltweit.
Die wichtigsten Handelspartner Chinas im Export sind die USA, die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong und Japan. Die wichtigsten Importpartner Chinas sind Taiwan, Südkorea, Japan, die USA und Australien (alle 2021).
Im Importhandel sind die wichtigsten Handelsgüter Chinas elektrische Maschinen und Apparate (SITC Abschnitt 77) sowie Erdöl und metallurgische Erze. Elektrische Maschinen machen im Jahr 2021 einen Anteil von rund 21,6 Prozent der chinesischen Einfuhren aus. Im Exporthandel machen ebenfalls Elektrische Geräte und Einrichtungen und elektrische Teile davon (SITC Abschnitt 77) mit rund 15,7 Prozent (2021) den größten Anteil an Exporten aus. Zudem exportiert China Geräte für Nachrichtentechnik, wie Smartphones, Büromaschinen und bearbeitete Waren.
Bilateraler Handel mit Deutschland: China bleibt der wichtigste Handelspartner
Auch für Deutschland sind die wirtschaftlichen Beziehungen zu China mittlerweile nicht mehr nur optional, sondern elementar für den Außenhandel. Detailliertere Daten und Fakten haben wir auf der Themenseite zu den Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China zusammengefasst:
Der Wert der deutschen Warenexporte nach China hat im Jahr 2021 geschätzt rund 103,64 Milliarden Euro betragen. China belegt damit bereits Rang zwei in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner für deutsche Exporte und hat Frankreich erstmals auf den dritten Platz verdrängt.
Der Wert der deutschen Warenimporte aus China wird für das Jahr 2021 vorläufig auf geschätzt rund 141,79 Milliarden Euro beziffert, womit China deutlich vor den zweitplatzierten Niederlanden in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner für deutsche Importe den Spitzenplatz einnimmt. Deutschland importiert seit Jahren mehr Waren aus China, als es dorthin ausführt; 2021 lag das Defizit in der Handelsbilanz von Deutschland mit China bei rund 38,1 Milliarden Euro.
Rücküberweisungen durch die chinesische Diaspora
China ist sowohl eines der Länder weltweit, das die höchsten Rücküberweisungen durch eigene Staatsangehörige im Ausland empfängt (inflow), als auch von Migranten in China sendet (outflow). Im Jahr 2020 hat der Wert der Rücküberweisungen von Chinesen im Ausland (inflow) rund 18,9 Milliarden US-Dollar betragen. Gleichzeitig betrug der Wert der Rücküberweisungen von Migranten in China in ihre jeweiligen Herkunftsländer (outflow) rund 18,12 Milliarden US-Dollar.
Demokratie, Gesellschaft und Menschenrechte
Die Menschenrechtslage in China hat sich in den vergangenen Jahren und insbesondere in jüngster Vergangenheit und Gegenwart deutlich verschlechtert. Die Abkehr von der "Ein Land - zwei Systeme"- Politik, spiegelt sich in der am 01. Juli 2020 erfolgten und weltweit kritisierten Einführung eines neuen Sicherheitsgesetzes für Hongkong wider, das faktisch die Autonomie der Sonderverwaltungszone aufhebt. Unter anderem das Auswärtige Amt, Amnesty International oder Human Rights Watch bescheinigen dem Großreich einen zuletzt noch deutlich verstärkten repressiven Umgang mit Minderheiten, insbesondere den Uiguren, nachdem chinesische Regierungsdokumente im Rahmen der "China Cables" geleakt wurden, die die systematische Internierung der muslimischen Minderheit in Umerziehungslagern in der Region Xinjiang dokumentieren. Das chinesische Social-Scoring-System wird weltweit als Instrument der totalen Überwachung der chinesischen Gesellschaft kritisiert. Nicht neu sind die nicht veröffentlichten hohen Hinrichtungszahlen Chinas, die jährlich auf mehrere Tausend Fälle geschätzt werden.Im internationalen Vergleich gilt China unstrittig seit Jahren als eines der Länder mit der niedrigsten Pressefreiheit weltweit. Noch schlechter steht China im internationalen Vergleich der Internetfreiheit 2021 da: Das Internet ist in China stärker kontrolliert und reglementiert als in jedem anderen Staat weltweit. Die Anzahl der staatlich beschäftigten Zensoren, die sämtliche Kommunikationsmittel und Medien, insbesondere online, prüfen und zensieren, wird auf bis zu 100.000 Festangestellte geschätzt. Hinsichtlich der Bemühungen Chinas gegen die weitverbreitete Korruption haben sich leichte Verbesserungen im Jahr 2021 eingestellt. China belegt Platz 66 von 180 Staaten im Corruption Perceptions Index (CPI) 2021 und erreichte mit einem Indexwert von 45 den höchsten der letzten 10 Jahre. Im Bertelsmann Transfomationsindex 2022, einem anerkannten Index zur Klassifikation von Staaten hinsichtlich ihrer Entwicklung zu Demokratie und Marktwirtschaft, erreicht China 4,94 Punkte - dies entspricht der Klassifikation als "stark eingeschränkter Demokratie und Marktwirtschaft".