Am 13. Mai findet das Finale des 67. Eurovision Song Contests statt. Schauplatz ist das britische Liverpool, nachdem eine Austragung in der immer noch vom russischen Angriffskrieg betroffenen Ukraine, die im vergangenen Jahr mit dem Song "Stefania" den ersten Platz belegte, nicht gesichert möglich ist. Nach zwei Halbfinal-Events am 9. und 11. Mai ist das Teilnehmer:innenfeld von 37 auf 26 geschrumpft. Wie unsere Grafik zeigt, haben die Wettbüros Stand 11. Mai einen klaren Favoriten auf den Sieg.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 49 Prozent wird die Schwedin Loreen mit ihrem Stück "Tattoo" dieses Jahr den ersten Platz belegen. Das Ergebnis basiert auf einer Auswertung der Durchschnittswettquoten von 17 durch das Portal eurovisionworld.com analysierten Wettportalen. Während "Tattoo" ein unauffälliger, moderner Pop-Song ist, setzt der finnische Beitrag "Cha Cha Cha" des Musikers Käärijä auf basslastige EDM untermalt von unterschwelligen Rockgitarren. Die Gewinnchance Finnlands liegt in diesem Jahr bei 20 Prozent. Der letztjährige Beitrag der Ukraine war mit einer Gewinnchance von 62 Prozent bewertet, dieses Jahr sehen die Buchmacher:innen bei Tvorchis "Heart of Steel" nur eine Wahrscheinlichkeit von sieben Prozent.
Obwohl die Unterschiede auf den ersten Blick drastisch wirken, lagen die Buchmacher:innen in der Vergangenheit nicht immer richtig. In den sieben Wettbewerben zwischen 2015 und 2022 erreichten drei Mal Teilnehmer:innen mit den zweit- oder dritthöchsten Gewinnwahrscheinlichkeitsquoten den ersten Platz. Deutschland konnte die Veranstaltung seit 1956 zwei Mal gewinnen, 1982 mit Nicoles Beitrag "Ein bisschen Frieden" und 2010 mit Lena Meyer-Landruts "Satellite".