Knapp 1.600 Stunden verbringt eine in Vollzeit angestellte Person in Deutschland im Jahr durchschnittlich mit der Arbeit – das entspricht knapp einem Fünftel des gesamten Jahres. In Anbetracht dieses Zeitumfangs ist es wichtig, dass Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen Verantwortung für die physische und psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten übernehmen. An dieser Stelle setzt die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) an. Dabei handelt es sich um einen Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und das Bundesministerium für Gesundheit beschreibt sie als ein ganzheitliches Maßnahmenpaket, das der gesundheitlichen Beanspruchung der Beschäftigten in einem organisierten Rahmen entgegenwirken soll. Beispiele für solche Maßnahmen sind Informationsveranstaltungen, Sportangebote oder auch die Bereitstellung von Ansprechpartnern bei psychischen Problemen. Laut dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) wurden zuletzt rund 26.400 Betriebe über solche Maßnahmen informiert und damit so viele wie in keinem der Vorjahre. Die zunehmende Bedeutung einer Betrieblichen Gesundheitsförderung lässt sich auch an Ausgaben der GKV erkennen: Innerhalb von acht Jahren haben sich die Ausgaben auf knapp 260 Millionen Euro fast vervierfacht.
Umfragedaten der Techniker Krankenkasse zeigen, dass rund ein Drittel der Berufstätigen bei ihrer Arbeit mit zu vielen Aufgaben konfrontiert sind und durch Termindruck gehetzt sind. Zudem gaben rund 40 Prozent der Befragten in einer anderen Umfrage an, dass es an ihrem aktuellen oder ehemaligen Arbeitsplatz bereits einen Fall von Burn-out gab. Die psychische Belastung bei der Arbeit geht nicht spurlos am Körper vorbei und so sagen über die Hälfte der Berufstätigen, dass sie unter psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden litten. In Zeiten der Erderwärmung spielt zudem die Hitze eine zunehmende Rolle für den Gesundheitszustand bei der Arbeit. Zusammengerechnet rund Zweidrittel der Menschen in der Bundesrepublik fühlen sich durch Hitze bei der Arbeit mäßig oder stark belastet. Diese und zahlreiche weitere Gesundheitseinflüsse untermalen die Bedeutung einer Betrieblichen Gesundheitsförderung in Unternehmen jeglicher Art. Gerade in Hinblick auf den Personal- und den Fachkräftemangel ist der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten ein nachhaltiges Mittel, um diesem Problem in Teilen entgegenzuwirken.
Die Bandbreite von Maßnahmen, die Betriebe bereits heute zur Gesundheitsförderung ihrer Angestellten ergreifen, ist groß: von Suchtpräventionsangeboten, über Veranstaltung zu gesundheitsgerechter Ernährung im Arbeitsalltag bis hin zu Bewegungsangeboten und Stressbewältigung. Von diesen Maßnahmen profitieren jedoch nicht alle Branchen gleichermaßen, da BGF-Angebote bisher ungleich verteilt sind. Während bisher immerhin rund ein Viertel der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes entsprechende Maßnahmen anbieten, sind es lediglich sechs Prozent der Betriebe im Bereich Erziehung und Unterricht, drei Prozent im Baugewerbe und ein Prozent im Gastgewerbe. Diese ungleiche Verteilung könnte zu einer Verstärkung der sozialen Ungleichheit in der Gesundheit führen. Eine Betriebliche Gesundheitsförderung eines Unternehmens im Baugewerbe müsste andere Schwerpunkt setzen als ein Betrieb in einer körperlich weniger belastenden Branche. Beispielsweise wäre die Übernahme von Kosten für regelmäßige Massagen des Baustellenpersonals vermutlich höher als eine Informationsveranstaltung zu gesunder Ernährung im Büro eines Versandhandels. Diese branchenspezifischen Anforderungen dürfen jedoch nicht zu Nachteilen führen und sollten daher bei der Verteilung der finanziellen Mittel beispielsweise durch die GKV berücksichtigt werden.
Laut dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung und der Techniker Krankenkasse haben Führungskräfte, hybrid arbeitende Beschäftigte sowie Beschäftigte in Teilzeit eine besonders hohe Bedeutung als Zielgruppe für Maßnahmen im Rahmen der BGF. Beim Blick in die Zukunft erlangen jedoch einige Personengruppen besonders an Bedeutung: Auszubildende, junge Beschäftigte sowie Beschäftigte mit Migrationshintergrund und Geflüchtete. Die Priorisierung der jungen Menschen könnte ein Resultat der Anforderung der neuen Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnengeneration an die Arbeitswelt sein. Gerade vor dem Hintergrund des Personal- und des Fachkräftemangels müssen die Betriebe im Vergleich zur Konkurrenz herausstechen und dies könnte durch weitreichende Angebote zur Gesundheitsförderung erreicht werden. Aus demselben Grund könnten aus Sicht der Unternehmen die Beschäftigten mit Migrationshintergrund und Geflüchtete an Bedeutung gewinnen, da ausländisches Personal eine weitere Maßnahme gegen die Knappheit von Arbeitskräften darstellt. Zusammengefasst hat die betriebliche Gesundheitsförderung das Potenzial, einige Probleme der aktuellen Arbeitswelt abzuschwächen. Ein derartiges Angebot kann einen Betrieb zum einen für potenzielle neue Arbeitskräfte attraktiver machen und zum anderen die Gesundheit des bestehenden Personals stärken und somit Berufskrankheiten und Arbeitsunfähigkeiten vorbeugen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass ein branchengerechtes Angebot im Rahmen der BGF einen Teil dazu beiträgt, die soziale Ungleichheit in der Gesundheit etwas zu verkleinern.
Gesundheitsfaktor Arbeit
Umfragedaten der Techniker Krankenkasse zeigen, dass rund ein Drittel der Berufstätigen bei ihrer Arbeit mit zu vielen Aufgaben konfrontiert sind und durch Termindruck gehetzt sind. Zudem gaben rund 40 Prozent der Befragten in einer anderen Umfrage an, dass es an ihrem aktuellen oder ehemaligen Arbeitsplatz bereits einen Fall von Burn-out gab. Die psychische Belastung bei der Arbeit geht nicht spurlos am Körper vorbei und so sagen über die Hälfte der Berufstätigen, dass sie unter psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden litten. In Zeiten der Erderwärmung spielt zudem die Hitze eine zunehmende Rolle für den Gesundheitszustand bei der Arbeit. Zusammengerechnet rund Zweidrittel der Menschen in der Bundesrepublik fühlen sich durch Hitze bei der Arbeit mäßig oder stark belastet. Diese und zahlreiche weitere Gesundheitseinflüsse untermalen die Bedeutung einer Betrieblichen Gesundheitsförderung in Unternehmen jeglicher Art. Gerade in Hinblick auf den Personal- und den Fachkräftemangel ist der Schutz der Gesundheit der Beschäftigten ein nachhaltiges Mittel, um diesem Problem in Teilen entgegenzuwirken.
Präventionsmaßnahmen
Die Bandbreite von Maßnahmen, die Betriebe bereits heute zur Gesundheitsförderung ihrer Angestellten ergreifen, ist groß: von Suchtpräventionsangeboten, über Veranstaltung zu gesundheitsgerechter Ernährung im Arbeitsalltag bis hin zu Bewegungsangeboten und Stressbewältigung. Von diesen Maßnahmen profitieren jedoch nicht alle Branchen gleichermaßen, da BGF-Angebote bisher ungleich verteilt sind. Während bisher immerhin rund ein Viertel der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes entsprechende Maßnahmen anbieten, sind es lediglich sechs Prozent der Betriebe im Bereich Erziehung und Unterricht, drei Prozent im Baugewerbe und ein Prozent im Gastgewerbe. Diese ungleiche Verteilung könnte zu einer Verstärkung der sozialen Ungleichheit in der Gesundheit führen. Eine Betriebliche Gesundheitsförderung eines Unternehmens im Baugewerbe müsste andere Schwerpunkt setzen als ein Betrieb in einer körperlich weniger belastenden Branche. Beispielsweise wäre die Übernahme von Kosten für regelmäßige Massagen des Baustellenpersonals vermutlich höher als eine Informationsveranstaltung zu gesunder Ernährung im Büro eines Versandhandels. Diese branchenspezifischen Anforderungen dürfen jedoch nicht zu Nachteilen führen und sollten daher bei der Verteilung der finanziellen Mittel beispielsweise durch die GKV berücksichtigt werden.
Zielgruppen
Laut dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung und der Techniker Krankenkasse haben Führungskräfte, hybrid arbeitende Beschäftigte sowie Beschäftigte in Teilzeit eine besonders hohe Bedeutung als Zielgruppe für Maßnahmen im Rahmen der BGF. Beim Blick in die Zukunft erlangen jedoch einige Personengruppen besonders an Bedeutung: Auszubildende, junge Beschäftigte sowie Beschäftigte mit Migrationshintergrund und Geflüchtete. Die Priorisierung der jungen Menschen könnte ein Resultat der Anforderung der neuen Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnengeneration an die Arbeitswelt sein. Gerade vor dem Hintergrund des Personal- und des Fachkräftemangels müssen die Betriebe im Vergleich zur Konkurrenz herausstechen und dies könnte durch weitreichende Angebote zur Gesundheitsförderung erreicht werden. Aus demselben Grund könnten aus Sicht der Unternehmen die Beschäftigten mit Migrationshintergrund und Geflüchtete an Bedeutung gewinnen, da ausländisches Personal eine weitere Maßnahme gegen die Knappheit von Arbeitskräften darstellt. Zusammengefasst hat die betriebliche Gesundheitsförderung das Potenzial, einige Probleme der aktuellen Arbeitswelt abzuschwächen. Ein derartiges Angebot kann einen Betrieb zum einen für potenzielle neue Arbeitskräfte attraktiver machen und zum anderen die Gesundheit des bestehenden Personals stärken und somit Berufskrankheiten und Arbeitsunfähigkeiten vorbeugen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass ein branchengerechtes Angebot im Rahmen der BGF einen Teil dazu beiträgt, die soziale Ungleichheit in der Gesundheit etwas zu verkleinern.
