Formel-1-Start
Die Weltreise des Formel-1-Zirkus
Die Formel-1-Saison 2023 startet am Wochenende mit dem Rennen auf dem Bahrain International Circuit. Wie jedes Jahr sammeln die Teams der höchsten Rennklasse im Motorsport auch 2023 wieder fleißig Flugmeilen. Insgesamt muss jedes Teammitglied, von Fahrer bis Mechaniker, rund 132.000 Kilometer zurücklegen, wie eine Statista-Recherche ergab. Pro Rennen ergibt sich somit eine durchschnittliche Reisedistanz von etwa 6.000 Kilometern oder 491 Kilometern pro Tag auf die gesamte Saison gerechnet. Der Berechnung vorausgesetzt ist jedoch, dass auf direktem Weg von Rennen zu Rennen geflogen wird. Eine Rückkehr in die Heimat oder zum Werksgelände der Rennställe in den Pausen und zwischen den Grands Prix ist also nicht in die Rechnung miteinbezogen – die real zurückgelegten Kilometer sind deshalb schätzungsweise noch um einiges höher.
Mit rund 13.186 Kilometern die längste Distanz, die es laut Formel-1-Kalender zurückzulegen gilt, ist vom Stadtkurs im US-amerikanischen Las Vegas zum Saisonfinale in Abu Dhabi. Auch der Flug von Katar in die USA ist mit 13.008 Kilometern ähnlich lang. Dass die Rennserie gleich drei Rennen in den USA austrägt (Miami, Austin und Las Vegas) liegt vor allem am US-Medienkonzern Liberty Media, dem derzeitigen Besitzer der Formula One Group. Das global operierende Unternehmen hat seit 2016 die Zügel in der Hand und viel zur Steigerung der Popularität der Marke Formel 1 weltweit aber vor allem in den USA investiert. So haben sowohl der Grand Prix in Vegas als auch in Miami einen speziellen Vertrag, der die Austragung der Rennen ohne Lizenzgebühren ermöglicht. Diese rangieren zwischen 20 und 57 Millionen US-Dollar, wie eine weitere Statista-Grafik zeigt.
Dass die Reihenfolge der Rennen alles andere als effizient gewählt wurde, verdeutlich die Statista-Grafik. Würde die Formel 1 stattdessen immer zum geographisch nächsten Rennen reisen, würden sich die Gesamtkilometer nahezu halbieren. Das viele Fliegen ist dem aus ökologischer Sicht ohnehin sehr fragwürdigen Motorsport mit Sicherheit nicht zuträglich. Tatsächlich machen Logistik (Transport von Ausrüstung, Boliden und Fahrerlagern) und Geschäftsreisen (alle individuellen Reisen mit Hotelaufenthalt etc.) laut Nachhaltigkeitsbericht der Formel 1 rund 72,7 Prozent der Emissionen des Sports aus (256,551 CO2-Äuivalente in 2018). Diese habe zwar das Ziel bis 2030 mittels nachhaltiger Treibstoffe, leichterer Materialen und Hybrid-Technologien CO-neutral zu agieren – das ist allerdings vor dem Hintergrund der realen Ausstöße bestenfalls Green Washing.
Beschreibung
Die Grafik zeigt die Flugroute und die zurückgelegte Strecke der Beteiligten der Formel 1 in der Saison 2023.
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