Die Generationen in Österreich im Vergleich

Soziale Generationen spielen im gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs eine zunehmend wichtige Rolle. Dahinter steht das Konzept, dass Alterskohorten im Abstand von circa 15 Jahren bestimmte Wertevorstellungen und Lebensweisen teilen. Für die Abgrenzung der einzelnen Generationen nach Geburtsjahrgängen sowie ihre Benennung existieren unterschiedliche Ansätze; im Wesentlichen hat sich aber das folgende Modell herausgebildet:
  • Kriegs-Generationen (bis Mitte / Ende der 1940er)
  • Babyboomer (Mitte / Ende der 1940er bis Mitte der 1960er)
  • Generation X (Mitte der 1960er bis Anfang der 1980er)
  • Generation Y / Millennials (Anfang der 1980er bis Mitte der 1990er)
  • Generation Z (Mitte der 1990er bis Anfang der 2010er)
  • Generation Alpha (seit Anfang der 2010er)

Demographie

Mit Blick auf die Größe der einzelnen Generationen in Österreich lagen Anfang 2023 die Babyboomer sowie die Generationen X und Y nahezu gleichauf bei jeweils rund 2 Millionen Personen - die Generation Z hingegen ist mit circa 1,5 Millionen Angehörigen deutlich kleiner als ihre Vorgänger und kann allenfalls noch durch Zuwanderer der entsprechenden Geburtsjahrgänge wachsen. Im Bundesländervergleich sind die Boomer derzeit im Burgenland, in Kärnten, in der Steiermark sowie in Oberösterreich die jeweils zahlenstärkste Generation, die nachfolgende Generation X wiederum in Niederösterreich, Vorarlberg, Tirol und Salzburg während die Generation Y einzig in Wien dominiert. Auch die Generation Z ist in Wien sowie in Vorarlberg noch am stärksten vertreten. Die Geschlechterverteilung spiegelt im Wesentlichen die unterschiedliche Lebenserwartung, d.h. mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Frauen: Von 48,4 Prozent in der Generation Z auf 60,3 Prozent in den Kriegs-Generationen. Markant ist auch die Spreizung beim Ausländeranteil, der in der Generation Y mit 28,3 Prozent am höchsten, bei den Babyboomern mit 10,1 Prozent und in den Kriegs-Generationen mit sogar nur 3,9 Prozent hingegen deutlich niedriger ist.

Arbeit & Beruf

Auf dem österreichischen Arbeitsmarkt gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer nun sukzessive in den Ruhestand, während die Generation Z ins Erwerbsleben nachrückt. Die Herausforderung dieser Transformation betrifft nicht nur die bereits genannte unterschiedliche Größe der Generationen, sondern auch den Stellenwert von Arbeitsfaktoren. Generell haben die jüngeren Arbeitnehmer mehr Ansprüche als die älteren, etwa in Bezug auf das Betriebsklima, Selbstverwirklichung und flexibles Arbeiten, wohingegen z.B. Eigenverantwortung weniger Priorität beigemessen wird. Ein zentrales Schlagwort ist die Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben: Während knapp 80 Prozent der Millennials und Gen Zs diese wichtig finden, sind es bei den Boomern "nur" 66 Prozent. Zudem ist die Kündigungsbereitschaft bei Nichterfüllung ihrer Bedürfnisse in der Generation Z deutlich erhöht. Entsprechend selbstbewusst formulieren die jüngeren Generationen Wünsche an den Arbeitgeber wie die 4-Tage-Woche, Remote Work und Teilzeitarbeit.

Lebenseinstellung & Werte

Für die Angehörigen der jungen Generationen Y und Z in Österreich sind vor allem Freunde und Familie wichtige Identitätsfaktoren; die Arbeit rangiert deutlich dahinter und nur knapp vor den Hobbys. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Priorisierung erscheint vielen von ihnen wie bereits erwähnt die Work-Life-Balance noch verbesserungswürdig, denn immerhin rund ein Viertel der Millennials und mehr als ein Drittel der GenZs fühlt Stress oder sogar Burn-out. Die größten Sorgen bereiten sowohl den Millennials als auch den GenZs die Lebenshaltungskosten und der Klimawandel.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.
Veröffentlicht von Anna-Sofie Turulski, 26.03.2024

Key insights

Größte Generation in Österreich (Anfang 2023): Generation X
2 Mio.
Wichtigster Arbeitsfaktor der Generation Z in Österreich (Anfang 2023): Gutes Arbeitsklima
5,8 Punkte
Wichtigster Identitätsfaktor der Generation Z in Österreich (Ende 2022): Freunde / Familie
60%
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