- Wirtschaftsleistung in Q1 2024 leicht gestiegen
► Im ersten Quartal 2024 wuchs das deutsche Bruttoinlandsprodukt (bereinigt) um 0,2 Prozent.
- BIP-Prognosen für 2024 zwischen Rezession und Stagnation
► Die aktuellen Prognosen sehen Wachstumsraten zwischen -0,3 Prozent und 0,3 Prozent.
- Erwartungen für die nächsten Monate haben sich verbessert, liegen im langfristigen Vergleich aber noch auf niedrigem Niveau
► Der ifo-Geschäftsklimaindex ist seit Jahresbeginn gestiegen, dabei haben sich zuletzt insbesondere die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate verbessert.
► Der Index der ZEW-Konjunkturerwartung ist ebenfalls in den letzten Monaten gestiegen und zeigt eine gestiegene Zuversicht der Unternehmen.
- Auftragseingänge sind im aktuellen Jahr gesunken
► Gesunkene Auftragseingänge in der Industrie weisen auf eine schwache Nachfrage und auf eine mögliche Konjunkturabschwächung hin. Unternehmen reagieren unter Umständen mit einer geringeren Produktion, was Auswirkungen auf Beschäftigung, Investitionen und Umsätze haben kann.
- Produktion in der Industrie hat zu Jahresbeginn allerdings zugelegt
► Die Industrie-Produktion hat etwas an Fahrt aufgenommen, der weitere Verlauf bleibt abzuwarten.
- Arbeitsmarkt weiterhin robust
► Erwerbstätigkeit ist in den letzten Quartalen gestiegen, Wachstum schwächt sich allerdings ab.
► Arbeitslosenquote liegt weiterhin bei rund 6 Prozent.
- Die Inflation hat sich zuletzt weiter verlangsamt, während die Reallöhne etwas zulegen konnten
► Dies könnte im Jahresverlauf 2024 zu höheren privaten Konsumausgaben führen.
► In der Folge geringerer Inflationsraten könnte es zudem zu Zinssenkungen kommen, was wiederum die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen verbessern und somit Investitionen wahrscheinlicher machen würde.
- GfK-Konsumklima steigt, bleibt aber auf niedrigem Niveau
► Insbesondere die Indikatoren für die Einkommenserwartung und für die Konjunkturerwartung haben sich verbessert, zeigen aber insgesamt noch eine schlechte Verbraucherstimmung.
Der andauernde Krieg in der Ukraine und der Konflikt im Nahen Osten stellen weiterhin erhebliche Risikofaktoren für die Weltwirtschaft und somit als stark exportorientiertes Land für Deutschland dar. Insbesondere besteht die Gefahr, dass die Energiepreise erneut steigen und die wirtschaftliche Entwicklung hemmen. Erhöhte wirtschaftliche Unsicherheiten würden zudem die Investitionstätigkeiten wieder hemmen. Im letzten Jahr 2023 führten auch diese Aspekte dazu, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 0,2 Prozent gesunken ist. Dabei erhoffte sich die deutsche Wirtschaft nach der Corona-Krise und dem wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2020 eine Regeneration in den Folgejahren, welche durch den Krieg in der Ukraine, den steigenden Energiepreisen und der Rekordinflation jedoch geringer ausfiel und in 2023 sogar zu einer Rezession führte.
Einige Wirtschaftsforschungsinstitute wie auch staatliche Stellen berücksichtigen die genannten Aspekt beim Blick auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und erstellen regelmäßig Konjunkturprognosen.
Hintergrund: wie kann die Konjunktur bewertet werden?
Mit dem Begriff Konjunktur ist die zyklische Entwicklung der Wirtschaft gemeint, also der Wechsel zwischen wirtschaftlich starken und schwachen Perioden. Die Konjunkturentwicklung lässt sich mit diversen Indikatoren messen; von zentraler Bedeutung ist dabei das Bruttoinlandsprodukt (BIP), d.h. der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb einer Volkswirtschaft hergestellt werden und dem Endverbrauch dienen.Zur Einschätzung und Beurteilung der konjunkturelle Lage in Deutschland können verschiedene Konjunkturindikatoren herangezogen werden. Diese werden in Deutschland von verschiedenen Institutionen erhoben und veröffentlicht; sowohl von staatlichen Stellen als auch von Wirtschaftsforschungsinstituten und Marktforschungsunternehmen. Die Indikatoren werden häufig in kurzen Abständen erhoben, meist monatlich oder quartalsweise, und werden in den Medien und an den Börsen viel beachtet. Die Indikatoren lassen sich unterscheiden in Frühindikatoren, die die künftige Lage vorausdeuten, Präsenzindikatoren, die die gegenwärtige Situation abbilden und Spätindikatoren, die die konjunkturelle Entwicklung mit Verzögerung nachvollziehen. Darüber hinaus kann zwischen realwirtschaftlichen Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt und Ergebnissen aus Befragungen von Unternehmen, Verbrauchern oder Wirtschaftsexperten unterschieden werden. Diese werden in der Regel nach unterschiedlichen Kriterien gewichtet und indexiert, um Vergleiche zwischen verschiedenen Zeitpunkten herstellen zu können.
In unserem Report zur Konjunktur in Deutschland sind eine Reihe von relevanten Statistiken zum Thema zusammengestellt.