Die Welt der Insekten in Zahlen
Insekten und ihre Rolle im Ökosystem
Insekten sind für Ökosysteme unerlässlich. Sie zersetzen organisches Material (abgestorbene Pflanzen oder Aas), fressen Schädlinge, dienen selbst als Nahrung für andere Tierarten und funktionieren nicht zuletzt als lebensnotwendige Bestäuber. Fast alle Wild- und Kulturpflanzen werden von Insekten bestäubt, was sie essentiell für die Lebensmittelproduktion macht. Zu den Bestäubern gehören nicht nur Bienen und Hummeln, sondern auch andere Insekten wie Käfer, Schmetterlinge, Wespen oder Schwebfliegen. Je nach Art sind sie auf verschiedenste Pflanzen spezialisiert.Bienen und Imkerei
Bienen werden bereits seit Jahrtausenden wegen ihrer Honig- und Wachsproduktion von Menschen als Nutztiere gehalten. Honigbienen leben in Kolonien von zehntausenden Tieren. In der Natur bauen sie ihre Behausung selbst, in der modernen Imkerei werden sie dagegen meist in Magazinbeuten (umgangssprachlich auch Bienenstock genannt) gehalten. Weltweit liegt die Zahl der Bienenstöcke bei rund 94 Millionen. In Deutschland gibt es etwa 132.000 Imkerinnen und Imker und über 900.000 Bienenvölker (die meisten davon in Bayern). Die Deutschen essen aber so viel Honig, dass sie ihn trotzdem importieren müssen, um den Bedarf zu decken. Zu den führenden Importländern für Honig zählt entsprechend neben den USA auch Deutschland. Das führende Exportland für Honig und Bienenwachs ist dagegen China.Ursachen des weltweiten Insektensterbens
Auch wenn Insekten nach wie vor rund zwei Drittel der bekannten Arten ausmachen, reduziert sich ihre Zahl weltweit drastisch. Im Jahr 2019 waren etwa 41 Prozent aller Insektenarten rückläufig. Der größte Anteil rückläufiger und vom Aussterben bedrohter Insektenarten findet sich bei den Köcherfliegen. Fast zwei Drittel der Köcherfliegenarten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Auch in Deutschland gehören Köcherfliegen zu den Insekten mit den meisten bedrohten Arten.Die Hauptursache für das weltweite Insektensterben ist die Intensivlandwirtschaft. Durch die Bewirtschaftung immer größerer Flächen in Monokulturen fehlt es vielen Insektenarten an Nahrung und Lebensraum. Auch die in der Landwirtschaft eingesetzten Düngemittel und Pestizide tragen zum Insektenschwund bei. In den letzten Jahren ist der weltweite Einsatz von Pestiziden deutlich gestiegen. Auf ökologisch bewirtschafteten Flächen wachsen dagegen oft mehr Wildkräuter und andere insektenfreundliche Blühpflanzen. Das schlägt sich auch in der Anzahl der Insektenarten nieder. Auf ökologisch genutzten Flächen leben im Schnitt rund 30 Prozent mehr Bienenarten als auf konventionell bewirtschafteten Flächen. Ein weiterer wichtiger Faktor beim Insektensterben ist die fortschreitende Urbanisierung.