Ende des Jahres 2019 traten in China die ersten Fälle einer unbekannten Lungenerkrankung auf, die sich binnen Monaten zu einer weltweiten
ausweiteten. Zu Beginn des Jahres 2020 identifizierten die chinesischen Behörden den Erreger als ein neuartiges
und am 30. Januar 2020 rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine gesundheitliche Notlage aus. Das Virus ist verwandt mit dem Erreger der
. Die von ihm ausgelösten Symptome ähneln denen einer Grippe und können in schweren Fällen zum Tod führen. Dreieinhalb Jahre beherrschte das An- und Abschwellen der Infektionswellen den Alltag der Menschen bis - dank der Entwicklung natürlicher Immunitäten und eines gigantischen weltweiten Impfprogramms - das Virus eingedämmt werden konnte. Am 5. Mai 2023 erklärte die WHO schließlich die internationale Notlage für beendet.
Die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung betrafen nahezu alle Lebensbereiche: angefangen vom Handschlag, der durch die Begrüßung mit der Faust abgelöst wurde bis hin zu regionalen und nationalen Lockdown-Maßnahmen, die vom Herunterfahren des öffentlichen Lebens bis hin zu individuellen Kontakt- und Ausgehverboten reichten. Die Atemmaske wurde dabei zum umstrittenen Symbol einer Zeit der Ungewissheit und der Hilflosigkeit.
Mittlerweile gehören Gespräche über die Inzidenzraten und den Reproduktionsfaktor der Vergangenheit an. Andere Maßnahmen wie das Homeoffice haben jedoch überdauert und den Arbeitsalltag vieler Menschen langfristig verändert. Auch die physische und psychische
Gesundheit der Bevölkerung wurde auf eine schwere Probe gestellt. Vor allem
Kinder und Jugendliche litten unter den Einschränkungen der Pandemie. Ein
Mangel an Bewegung wurde zum alltäglichen Problem und die mitunter katastrophalen Spätfolgen einer Covid-Infektion, genannt
Long-Covid, haben bis heute verheerende Konsequenzen auf das Leben der Betroffenen.
Die Analyse der Eindämmungsstrategie und der Konsequenzen der Pandemie ist auch im Jahr 2024 bei weitem noch nicht abgeschlossen und stellt eine essentielle Herausforderung dar, um für die nächste Pandemie besser gewappnet zu sein.
Die Situation weltweit

Ihren Ursprung hatte die Pandemie aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem chinesischen Großhandelsmarkt in der Stadt Wuhan (Provinz Hubei), wo der Erreger von Tieren auf den Menschen überging (Zoonose). Zu den ersten Ländern mit einer hohen Zahl von Covid-19-Infektionen gehörten neben China vor allem Südkorea und der Iran. Bis heute liegen sieben der zwanzig Länder mit den
meisten Infektionen in Asien.
In Europa war anfangs vor allem Italien betroffen. Durch den starken Anstieg an Todesfällen in Zusammenhang mit dem Virus zu Beginn der Pandemie belegt das Land am Mittelmeer bis heute den achten Platz im Ranking der Länder mit den
meisten Sterbefällen. Aber auch in anderen europäischen Ländern stieg die Krankheitslast in den Jahren 2020 und 2021 rasant an: Deutschland, Spanien, Frankreich und Großbritannien zählen bis heute alle achtstellige
kumulative Fallzahlen.
Hatte sich Europa anfangs binnen Wochen zur am stärksten belasteten Weltregion entwickelt, verlagerte sich das Infektionsgeschehen zunächst vor allem nach Nord- und Südamerika. Bis heute weisen Mexiko mit über 4,6 Prozent und Brasilien mit über 1,9 Prozent die höchsten
Sterblichkeitsraten auf. Gemessen an absoluten Zahlen sind jedoch die Vereinigten Staaten in zweifacher Hinsicht trauriger Spitzenreiter: so haben sich bis heute mehr als
112 Millionen US-Bürger infiziert, von denen über
1,2 Millionen ihr Leben in Zusammenhang mit mit dem Virus verloren haben.
Verlauf, Bilanz und Status quo
- 31. Dezember 2019: Das WHO-Länderbüro wird erstmals über die neuartigen Erkrankungsfälle in der Millionenmetropole Wuhan in der Provinz Hubei informiert.
- 7. Januar 2020: Die chinesischen Behörden melden, den Erreger als ein neuartiges Coronavirus (SARS-CoV-2) identifiziert zu haben.
- 27. Januar 2020: Die erste Infektion in Deutschland wird bestätigt. Betroffen ist ein Mitarbeiter eines Autozulieferers bei München.
- 9. März 2020: In Nordrhein-Westfalen werden die ersten Todesfälle in Deutschland in Zusammenhang mit dem Virus gemeldet.
- 22. März 2020: Der Beginn der Corona-Maßnahmen wird durch Bund und Länder beschlossen.
- 30. November 2020: Seit Pandemiebeginn werden in Deutschland über eine Million Infektion registriert.
- 27. Dezember 2020: Bundesweit beginnen die Impfungen mit dem Impfstoff von BioNTech und Pfizer.
- 7. Juni 2021: Mit dem Wegfall der Priorisierung bei den Impfungen kann sich jede Person ab 12 Jahren impfen lassen.
- 26. November 2021: Die WHO stuft die südafrikanische Virusvariante „Omikron“ als besorgniserregend ein.
- 29. November 2021: Die Marke von 100.000 Todesfällen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Virus wird überstiegen.
- 7. Februar 2022: In Deutschland werden über zehn Millionen Infektionen seit Pandemiebeginn gemeldet.
- 28. März 2022: Mit über 4,4 Millionen aktiven Fällen wird der Höchstwert der Pandemie erreicht.
- 3. April 2022: Die meisten staatlichen Corona-Auflagen fallen weg und die Maskenpflicht gilt nur noch im ÖPNV, in Krankenhäusern und in Pflegeheimen.
- 2. Februar 2023: Auch die Maskenpflicht im ÖPNV wird beendet.
- 5. Mai 2023: Die WHO gebt die internationale Notlage auf, rät aber weiterhin zur Vorsicht.
Vorläufige Bilanz der Pandemie:
- Über 700 Millionen Menschen weltweit haben sich infiziert, knapp 40 Millionen allein in Deutschland.
- Über sieben Millionen Personen verstarben in Zusammenhang mit einer Infektion; in Deutschland wurden bisher über 182.000 Todesfälle gemeldet.
- Die Letalitätsrate liegt weltweit bei 1,03 Prozent. Mexiko weit mit rund 4,6 Prozent die höchste auf.
- Deutschlandweit haben rund 78 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten. Über 74 Prozent sind zweimal geimpft, knapp 62 Prozent haben zudem eine Auffrischimpfung und über 13 Prozent haben sich zweimal zur Auffrischung impfen lassen.

Im Jahr 2024 hat sich die Corona-Pandemie fast überall zur Endemie entwickelt und Schutzmaßnahmen gehören für viele Menschen der Vergangenheit an. Im Unterschied zu einer Pandemie bezeichnet ein endemisches Krankheitsgeschehen kontinuierlich erhöhte Prävalenz- und Inzidenzraten, die aber räumlich oder von den betroffenen Populationen begrenzt sind. Bei der Prävalenz werden aktuell bestehende Fälle gezählt, bei der Inzidenz neu auftretende Fälle. Dennoch mahnt die WHO weiterhin zur Vorsicht. Sie kritisiert, dass nicht konsequent genug weitergeimpft wird und viele Schutz- und Hygienestandards in Vergessenheit geraten. Das Virus ist nach wie vor im Umlauf und somit bilden sich auch immer weitere Mutationen. Diese werden zwar von wissenschaftlichen Teams weltweit durchgängig beobachtet, doch dadurch kann nicht verhindert werden, dass sich eine neue gefährliche Variante herausbildet. Aktuell tragen die neuen Mutationen des Coronavirus etwa die Namen „Eris“ und „Pirola“. Gerade in Hinblick auf eventuelle
Long-Covid-Erkrankungen ist nach wie vor Vorsicht geboten. Zwar werden fortlaufend neue Daten zu den möglichen Langzeitfolgen einer Infektion gesammelt, aber viele Aspekte des komplexen Krankheitsbildes sind bisher unbekannt. Neben Post-Covid/Long-Covid hat die Pandemie weitere gesundheitliche Langzeitfolgen mit sich gebracht: vor allem die Isolation infolge von Lockdown und Kontaktrestriktionen während der Hochphasen der Pandemie stellte für viele Menschen eine ungeahnte
psychische Herausforderung dar. Insbesondere bei
Kindern und Jugendlichen hat dies Spuren hinterlassen. Neben den psychischen Folgen haben Quarantäne und die Schließung vieler Institutionen auch körperliche Folgen für die Bevölkerung gehabt. In Deutschland hat sich beispielsweise rund
ein Viertel der Menschen während der Pandemie weniger bewegt als vorher.
Diverse Lebensbereiche betroffen
Neben dem
Gesundheitswesen und der
Gesundheit der Bevölkerung waren noch diverse andere Lebensbereiche und Branchen von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. So hatte etwa die Weltwirtschaft mit großen Herausforderungen durch Lieferengpässe zu kämpfen, vielerorts musste der Kulturbetrieb temporär eingestellt werden und das gesellschaftliche Klima hat sich spürbar verschärft. Die Frage, inwieweit das Coronavirus die verschiedenen Lebensbereiche beeinflusst hat, steht im Zentrum der nachfolgenden Zusammenstellung.
Hinweis der Redaktion: Hier aufgeführte Inhalte beleuchten den Status quo während der Pandemie und zeigen keine aktuellen Entwicklungen.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.