Chemiehandel - Statistiken und Fakten
Eine vielfältige Produktpalette
Der Chemiehandel umfasst ein breites Spektrum an Produkten: von organischen und anorganischen Grundstoffen über Fein- und Spezialchemikalien bis hin zu Polymeren und Verbrauchschemikalien wie Reinigungsmitteln. Besonders in Europa ist die Branche stark vertreten. Allein im Jahr 2023 betrug der Exportwert der europäischen Chemieindustrie außerhalb der EU rund 225 Milliarden Euro. Fein- und Spezialchemikalien machten etwa ein Drittel davon aus, was deren hohe Relevanz unterstreicht. Denn insbesondere am Ende der chemischen Wertschöpfungskette lässt sich mit hochmolekularen und komplexen Verbindungen der höchste Umsatz pro Gewichtseinheit generieren. Neben Herstellung und Verbrauch in der Chemieindustrie nimmt der Großhandel mit Basischemikalien zudem eine zentrale Funktion ein, indem er wichtige industrielle Grundstoffe effizient verteilt und die Versorgungsketten unterschiedlich lokalisierter Abnehmer sichert.Marktführer im globalen Chemiegroßhandel
Aufgrund seiner Vorreiterstellung mit der größten europäischen Chemieindustrie, dem weltweit größten Chemiekonzern BASF und seiner Lage mitten in Europa entfällt auf Deutschland eine besonders wichtige Position im globalen Chemiehandel. Hier beheimatet ist auch die Brenntag SE, welche im Jahr 2023 einen Umsatz von über 16,8 Milliarden Euro verzeichnete. Über 17.700 Mitarbeiter waren in diesem Jahr weltweit bei dem Essener Konzern angestellt. Weitere wichtige globale Akteure sind Univar Solutions und Tricon Energy aus den USA oder das japanische Unternehmen Nagase.Wie sieht die Zukunft des Chemiehandels aus?
In den letzten Jahrzehnten hat sich Asien gemessen am Gesamtumsatz zum wichtigsten Chemieindustrie-Standort der Welt entwickelt. Allen voran China verzeichnete dabei zuletzt die weltweit größte Chemieindustrie mit einem Umsatz von über 2,2 Billionen Euro im Jahr 2023. An diesem weltweit größten Absatzmarkt für (Basis)Chemikalien wird sich in Zukunft auch der globale Chemiehandel verlagern.Dennoch sind Industrien auf allen Kontinenten auf eine stabile Versorgung mit chemischen Erzeugnissen angewiesen und der Einsatz von KI-Anwendungen und Industrieller Automation verspricht für zukunftsorientierte Unternehmen globale Wettbewerbsvorteile durch die fortschreitende Optimierung von bestehenden Handels- und Logistikprozessen.