Das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen ist von enormer gesamtwirtschaftlicher Bedeutung. Der Bereich wird dabei von einer Reihe volkswirtschaftlicher und betrieblicher Faktoren wie z.B. der Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung, dem Wettbewerbs- und Rationalisierungsdruck oder der Verlagerung von Arbeitsplätzen vom industriellen in den Dienstleistungssektor beeinflusst.
Die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund
gesundheitsbedingter Produktionsausfälle belaufen sich deutschlandweit auf rund bei 118 Milliarden Euro. Der Anteil der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am
deutschen Bruttoinlandprodukt (BIP) ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und lag nach dem Rekordwert 2021 von 7,9 Prozent zuletzt bei 7,4 Prozent. Auch der allgemeine
Krankenstand ist in den letzten Jahren auf ein Rekordhoch gestiegen: lag dieser 2021 noch bei rund 4,34 Prozent, stieg der Krankstand 2022 auf 5,62 Prozent und 2023 auf 6,76 Prozent - den höchsten Wert der letzten 30 Jahre.

Entwicklung in Deutschland
Vor dem Hintergrund eines kontinuierlichen Rückgangs der durchschnittlichen Arbeitsunfähigkeit (AU) eines Arbeitnehmers seit Ende der siebziger Jahre hat sich die individuelle Ausfallzeit in den letzten Jahren wieder spürbar erhöht und erlebte erst wieder während der
Corona-Pandemie einen deutlichen Einbruch: Im letzten Vor-Pandemiejahr war ein
BKK-Versicherter durchschnittlich 1,38 Mal für insgesamt
18,4 Tage krankgeschrieben. Zum Vergleich: 2005 lag die durchschnittliche AU je Mitglied noch bei 0,95 Fällen und 11,8 AU-Tagen.

Wichtigste Krankheitsarten
Bei den Krankheitsarten sind es
vor allem Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und unter diesen in erster Linie
Rückenbeschwerden, die für den größten Arbeitsausfall verantwortlich sind.
Häufigste Ursache einer Krankschreibung sind Krankheiten des Atmungssystems. Eine besorgniserregende Entwicklung scheint der
Anstieg psychischer Krankheitsbilder in den letzten Jahren zu sein. Zuletzt waren psychische Erkrankungen mit gut 15 Prozent aller AU-Tage die
drittwichtigste Ursache für AU in Bezug auf das Volumen des Arbeitsausfalls.
Berufe mit besonders hohen Ausfallraten finden sich vor allen im Gesundheits- und Verkehrswesen.
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übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.