Kakao: Anbau, Verarbeitung, Konsum
Die Verbraucher in Deutschland mussten im Jahr 2024 für Schokolade tiefer in die Tasche greifen. So mussten die Käufer knapp 32 Prozent mehr für Schokoladentafeln bezahlen als 2020. Der Grund: In den Jahren 2023 und 2024 stiegen die Kakaopreise auf Rekordhöhen. Ursächlich für diesen Preisanstieg ist eine schlechte Kakaoernte, hervorgerufen durch Überflutungen, Starkregen und Dürreperioden. Die Feuchtigkeit bildet dabei einen idealen Nährboden für Schädlinge und Krankheiten.
Nicht nur in Sachen sozialer Nachhaltigkeit besteht Optimierungsbedarf: Der Kakaoanbau gilt als nicht sonderlich umwelt- und ressourcenfreundlich. So werden für den Kakaoanbau viele Waldflächen in Kakaoplantagen umgewandelt und viel Wasser verbraucht.
Westafrika ist das wichtigste Anbaugebiet von Kakao
Auch wenn die Kakaopflanze ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammt, so liegen die wichtigsten Anbaugebiete heute in Westafrika. In Afrika werden etwa drei Viertel der Welternte erzeugt. Allein die Elfenbeinküste erntet jährlich über 1,8 Millionen Tonnen und ist damit mit Abstand das wichtigste Anbauland. Aufgrund seines relativ geringen Umfangs und der Konzentration auf wenige Anbaugebiete – die gesamte Kakaoernte liegt bei rund 4,45 Millionen Tonnen jährlich – ist der Kakaomarkt vergleichsweise anfällig für Schwankungen und Spekulationen. Witterungsbedingte, politische und ökonomische Krisen wirken sich erheblich auf die Ernte und die Weltmarktpreise aus.Die Verarbeitung findet vor allem in Europa statt
Auch wenn der Großteil des Kakaos in Afrika geerntet wird, findet die Verarbeitung (Schrotung und Röstung) der Kakaobohnen vor allem in Europa statt. Kakao ist die Trockenmasse, die durch Fermentation und Röstung der Samen („Bohnen“) des Kakaobaumes entsteht. Neben Zucker stellt Kakao einer der wichtigsten Rohstoffe für die Süßwarenindustrie dar. Insbesondere die Niederlande und Deutschland sind dabei als wichtige Verarbeiter des wertvollen Rohstoffs zu nennen. Zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich gehören Barry Callebaut , Cargill und das asiatische Rohstoffhandelshaus Olam. Süßwarenhersteller wie Nestlé oder Mars verarbeiten daraufhin die Kakaomasse weiter zu Schokoladenerzeugnissen.Fairtrade-Produkte im Aufschwung
Fairtrade-Kakao gehört, neben Kaffee und Südfrüchten, zu den wichtigsten Produktkategorien des fairen Handels. In den letzten Jahren hat die Bedeutung von Fairtrade-Kakao zugenommen. Fairtrade-Produkte sollen Kleinbauern und Arbeitern zu existenzsichernden Einnahmequellen und gerechten Arbeitsbedingungen verhelfen sowie ausbeuterische Kinderarbeit unterbinden. Im Kakaoanbau stellt der Mangel an gerechte Arbeitsbedingungen sowie Kinderarbeit nach wie vor ein Problem dar.Nicht nur in Sachen sozialer Nachhaltigkeit besteht Optimierungsbedarf: Der Kakaoanbau gilt als nicht sonderlich umwelt- und ressourcenfreundlich. So werden für den Kakaoanbau viele Waldflächen in Kakaoplantagen umgewandelt und viel Wasser verbraucht.
