Drogensucht in Deutschland

Substanzen im Überblick
Am häufigsten problematisch ist der Konsum von Alkohol, Opioiden und Cannabis. In der ambulanten und stationären Suchtbehandlung bilden Konsumenten dieser Substanzen in der Regel die größten Hauptdiagnosegruppen. Mit rund 63 Prozent in der stationären und knapp 50 Prozent in der ambulanten Suchthilfe sind Störungen aufgrund von Alkoholkonsum dabei die mit Abstand häufigste Hauptdiagnose. Die meistkonsumierte illegale Droge in Deutschland bleibt aber weiterhin Cannabis. Mehr als jeder dritte Erwachsene und jeder zehnte Jugendliche (unter den 18- bis 25-Jährigen gar mehr als die Hälfte) hat in seinem Leben bereits Erfahrung mit Cannabis gemacht, wobei der regelmäßige Konsum deutlich weniger weit verbreitet ist. Die Lebenszeitprävalenz des Konsums von Amphetaminen, Ecstasy und Kokain/Crack beläuft sich unter Erwachsenen ungefähr auf 5,6 Prozent bzw. 6,1 Prozent.Abhängig machende Substanzen schränken dabei nicht nur die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen ein, sondern stellen auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Vor allem mit dem unter Drogenkonsumenten weit verbreiteten Mischkonsum gehen aufgrund unvorhersehbarer Wechselwirkungen schwer kalkulierbare Risiken einher. Ein aufgrund von Opioiden in Deutschland stationär betreuter Patient konsumierte im Schnitt 4,8 verschiedene Substanzen in schädlicher oder abhängiger Weise. Die Anzahl der bewilligten Rehabilitationsleistungen bei Abhängigkeitserkrankungen ist bis zum Jahr 2009 kontinuierlich gestiegen. Seit 2010 ist als Folge eines allgemeinen Antragsrückgangs auch ein Rückgang der Bewilligungszahlen bei Entwöhnungsbehandlungen zu verzeichnen.
Sterbefälle in Folge von Drogenmissbrauch
Im schlimmsten Fall kann eine Drogensucht für die betroffene Person mit dem Tod enden. Im vergangenen Jahr kletterte die Zahl der Drogenopfer in der Bundesrepublik mit 2.227 Toten auf den höchsten Wert der letzten Jahrzehnte. Im Vergleich zum Jahr 2013 hat sich damit die Zahl der Drogentoten mehr als verdoppelt. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 40 Jahren und ist damit in den vergangenen zehn Jahren um rund drei Jahre angestiegen. Bei der Verteilung nach Bundesländern entfallen die meisten Drogentoten auf die bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern. Den dritten Platz belegt Berlin - damit liegt der Stadtstaat mit seinen knapp 3,8 Millionen Einwohnern noch vor Baden-Württemberg mit knapp 11,3 Millionen und Niedersachen mit über 8,1 Millionen Einwohnern. Die höchste Rate von Drogentoten verzeichnen 2023 jedoch der Stadtstaat Bremen: mit durchschnittlich 4,95 Drogentoten je 100.000 Einwohner war die Rate hier mehr als dreimal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Die häufigsten Todesursachen waren dabei Langzeitschäden, Heroin/ Morphin in Verbindung mit sonstigen Drogen und Opiat- und Substitutionsmittel, ebenfalls in Verbindung mit sonstigen Drogen. Zudem ist seit 2020 ein deutlicher Anstieg der Todesfälle durch Kokain und Crack in Verbindung mit sonstigen Rauschmitteln zu beobachten: Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Anzahl nahezu versiebenfacht. Auch viele Sozialarbeiter berichten, dass der Crack-Konsum zugenommen habe und auch auf den Straßen der Großstädte zunehmend sichtbarer werde. Bei Crack handelt es sich um Kokain, dass mit Backpulver oder Natron versetzt und aufgekocht wird. Durch die Hitze entstehen kleine Steinchen (Rocks), die anschließend geraucht werden. Das Suchtpotential ist erheblich.Wenn Sie oder Angehörige von Ihnen von einer Drogensucht betroffen sind, dann wenden Sie sich gerne an die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis). Dort können Sie online oder telefonisch Kontakt aufnehmen und eine Übersicht zu verschiedenen Hilfsangeboten in Ihrer Nähe finden.