Photovoltaik in Deutschland: Zwischen Fortschritt und Herausforderung
Solarenergie-Ausbau geht steil bergauf
In Deutschland nahm die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen seit Beginn des Jahrhunderts kontinuierlich zu. So waren im Jahr 2023 in Deutschland Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 82 Gigawattpeak installiert. Der Ausbaupfad sieht für 2024 eine Gesamtleistung von 88 Gigawatt vor. Um die im EEG 2023 gesetzten Ziele zu erreichen, muss die installierte Leistung bis 2030 jedoch 215 Gigawatt betragen. Ende des Jahres 2024 waren 46 Prozent dieses Ausbauziels erreicht.Nachdem der jährliche Zubau der installierten Leistung zwischen 2014 und 2017 einen Tiefpunkt erreichte und auf knapp 1.100 Megawatt zurückging, stieg der Zubau im Jahr 2024 auf über 15.000 Megawatt an. Die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen in Deutschland belief sich zuletzt auf circa 61 Terawattstunden Strom. Dabei liegen die größten Kapazitäten zur Erzeugung von Solarstrom im Süden Deutschlands. Bayern ist aktuell mit Abstand das Bundesland mit den größten Kapazitäten, gefolgt von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Trotz eines starken Zuwachses an Anlagen innerhalb der letzten Jahre macht die Photovoltaik bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland nur einen vergleichsweise geringen Anteil aus: Gut ein Viertel des Stroms aus erneuerbaren Energien werden hierzulande mithilfe von Photovoltaik produziert. Im Vergleich dazu ist die Windkraft an Land der wichtigste Treiber in Bezug auf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Der Anteil von Photovoltaik an der gesamten Stromerzeugung betrug im Jahr 2024 etwa 15 Prozent.
Europäische Solarmodulanbieter unter Druck
Fast 90 Prozent der nach Deutschland importierten Photovoltaikanlagen stammen mittlerweile aus China. Auch international hat China inzwischen eine führende Stellung auf dem Solarmarkt eingenommen. Im Jahr 2023 lag die Produktion von Solarmodulen in China bei 499 Gigawatt, die Produktionskapazität betrug knapp 400 Gigawatt. Die hohe Produktion ermöglicht es China, seine Solartechnik günstig anzubieten: Während der Preis für ein Solarmodul aus Europa 0,3 US-Dollar pro Watt beträgt, zahlt man für eine chinesische Produktion mit 0,15 US-Dollar pro Watt lediglich die Hälfte.Für europäische Unternehmen im Photovoltaiksektor führt die chinesische Überproduktion und der Preisdruck zu wirtschaftlichen Herausforderungen. In Folge dessen drosselten führende Hersteller wie Solarwatt GmbH, die Meyer Burger AG und die Heckert Solar GmbH zuletzt ihre Produktion. Die Forderung nach politischer Unterstützung ist groß.