Statistiken zu Rückenschmerzen
Volkswirtschaftliche Kosten

Ein Beispiel hierfür ist Arbeitsunfähigkeit: Der Schmerzreiz ist nur schwer auszublenden und sorgt dafür, dass sich die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit der leidenden Personen verringern. Folglich ist es sinnvoller, sich krankschreiben zu lassen, um die Schmerzen vollumfänglich auszukurieren. Rund 5,3 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) und 5,1 Prozent der AU-Fälle fallen auf die Einzeldiagnose Rückenschmerzen (ICD-10 M54) zurück und damit sind diese insgesamt der dritthäufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit. In der Anzahl an AU-Tagen ausgedrückt bedeutet das rund 77 AU-Tage je 100 Versicherungsjahren aufgrund von Rückenschmerzen und 125 AU-Tage je 100 Versicherungsjahren wegen allen Arten von Rückenerkrankungen (ICD-10 M40-M54). Die am stärksten von Arbeitsunfähigkeiten betroffenen Berufsfelder sind dabei körperlich anstrengende Berufe wie die Metallerzeugung und -bearbeitung, Verkehrs- und Lagerberufe sowie Bau-, Bauneben- und Holzberufe.
An dieser Stelle könnte sich durch die Pflege der eigenen Gesundheit ein weiterer positiver Nebeneffekt für die Gemeinschaft einstellen: Durch ausgleichende Maßnahmen gegen Rückenschmerzen könnte nicht nur das eigene Wohlbefinden gesteigert werden, sondern nebenbei auch die Kosten durch Arbeitsunfähigkeit und Behandlungen für die Volkswirtschaft gesenkt werden.
Kinder und Jugendliche

Neben Bewegungsmangel und altersbedingten Ursachen wie Wachstumsschmerzen ist Stress häufig ein Auslöser für Rückenschmerzen. Die Corona-Pandemie hat Großteile des Alltags verändert und damit viel von den Kindern und Jugendlichen abverlangt. Die Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung haben das Treffen mit Freunden und Freundinnen, den Vereinssport und den Schulbesuch unmöglich gemacht und somit für zusätzliche psychische und physische Anspannung gesorgt. Während vor dem Beginn der Pandemie noch rund jedes fünfte Kind von Rückenbeschwerden betroffen war, war es laut dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf gegen Ende 2022 jedes dritte Kind. In dieser Zeit ist auch der Anteil der Kinder, die unter anderen psychosomatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Nervosität, Schlafprobleme oder Bauchschmerzen litten, teils deutlich angestiegen.
Im jungen Erwachsenenalter bleiben Rückenbeschwerden in vielen Fällen ein treuer Begleiter. Rund 55 Prozent der Studierenden leiden unter Rückenschmerzen und im Vergleich zum Jahr 2015 ist damit ein Anstieg um 15 Prozentpunkte zu verbuchen. Auch wenn viele Tätigkeiten im Alltag im Sitzen geschehen, müssen Rückenschmerzen nicht automatisch dazu gehören. Bereits im Kindesalter kann die Gesundheit des Rückens beispielsweise durch gemeinsame regelmäßige Dehnübungen mit der Familie gestärkt werden und dazu beitragen, dass ein schmerzender Rücken gar nicht erst zu einem ständigen Begleiter im Alltag wird.