Corona: Szenarien von beispielhaften Verläufen einer Virus-Epidemie

In Folge der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus werden immer mehr Fußballspiele, Konzerte und anderen Großveranstaltungen abgesagt, um die Neuinfektionen einzudämmen. Weltweit wird versucht, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und die Kurve der Erkrankungsfälle grafisch gesprochen flach zu halten. Was viele Bürger für übertriebene Schutzmaßnahmen halten, kann jedoch den Verlauf der Epidemie maßgeblich beeinflussen. In Italien und Südkorea gab es nach einem flachen Beginn der Ausbreitung eine starke Steigung, was zu einer Überlastung des Gesundheitswesen führte.

Schneller vs. langsamer Seuchen-Verlauf Bei einem schnellen Verlauf steigt der Bedarf an Krankenhausbetten, Intensivstationen sowie Ärzten und Krankenschwestern über einen kurzen Zeitraum enorm an, da sich das Virus exponentiell verbreitet. Wenn zusätzlich medizinisches Personal erkrankt oder in Quarantäne muss, ist das Gesundheitssystem schnell überlastet. Bei einer langsamen Verbreitung des COVID-19 dauert die Erkrankungswelle zwar länger an, wirkt sich jedoch weniger stark auf die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems aus.

Überlastung des Gesundheitssystems Für das Gesundheitswesen ist es von großer Relevanz, ob eine große Anzahl an Menschen gleichzeitig erkrankt oder die Krankheitsfälle sich über einen längeren Zeitraum verteilen. Bei einem schnellen Seuchenverlauf stößt das Gesundheitssystem an seine Leistungsgrenze. Deutschland verfügt zwar über etwa 28.000 Intensivbetten, und hat mit 34 pro 100.000 Einwohner die höchste Zahl an Intensivbetten weltweit, dennoch wird von Experten gewarnt, dass die Kapazitäten knapp werden könnten. Regional gibt es bereits erste Engpässe.