Ergebnis der Nationalratswahl in Österreich 2024
Regierungskrise in Österreich: Die Koalitionsverhandlungen nach der Nationalratswahl am 29. September 2024 gestalten sich komplex. Bundespräsident Alexander Van der Bellen beauftragte zunächst den amtierenden Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit der Bildung einer Regierung. Die Verhandlungen zwischen der konservatien ÖVP und der sozialdemokratischen SPÖ als auch zwischen ÖVP, SPÖ und den liberalen NEOS scheiterten jedoch zu Jahresbeginn 2025. Daraufhin erklärte Nehammer seinen Rücktritt als österreichischer Kanzler und ÖVP-Vorsitzender. Bis zum Zustandekommen einer neuen Regierung hat Van der Bellen daher den Außenminister Alexander Schallenberg zum Interimskanzler ernannt, der die noch amtierende Koalition bis dahin leiten soll. Den Auftrag zur Regierungsbildung erhielt der Chef der rechten FPÖ, Herbert Kickl. Er soll in Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP eine mögliche gemeinsame Regierung diskutieren. Schallenberg will sich allerdings an einer FPÖ-geführten Regierung nicht beteiligen. Sollte die Parteien dennoch koalieren, wäre Kickl der erste rechte Bundeskanzler in Österreich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Das Wahlergebnis im Detail
Die FPÖ gewann die Nationalratswahl in Österreich 2024 - der erreichte Stimmanteil der Freiheitlichen Partei Österreichs lag bei 28,8 Prozent. Zweitstärkste politische Kraft wurde die ÖVP, die konservative Partei erhielt 26,3 Prozent der Stimmen. Dahinter folgte die SPÖ mit 21,1 Prozent. Die liberale Partei NEOS erreichte 9,1 Prozent der Stimmen, dahinter folgten die Grünen mit 8,2 Prozent. KPÖ und die Bier-Partei scheiterten hingegen an der 4-Prozent-Hürde. Im Vergleich zur letzten Wahl verloren nahezu allen Parteien Stimmanteile, vor allem an die FPÖ. Die rechtspopulistische Partei gewann im Vergleich zur Nationalratswahl 2019 rund 12,6 Prozentpunkte hinzu. Hingegen waren die Stimmverluste bei der ÖVP mit 11,2 Prozentpunkten am höchsten.
Der Nationalrat
Der Nationalrat ist die Abgeordnetenkammer des österreichischen Parlaments. Er wird in der Regel alle fünf Jahre über Wahlen neu zusammengesetzt, es sind jedoch auch vorgezogene Neuwahlen möglich. Zwischen den Wahlterminen wird die aktuelle Parteipräferenz regelmäßig von verschiedenen Instituten über die Sonntagsfrage ermittelt.