Selbstversorgungsgrad bei Nahrungsmitteln in Deutschland bis 2022/23
Im Berichtsjahr 2022/23 lag der Selbstversorgungsgrad für Nahrungsmittel in Deutschland bei rund 87 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad beziffert, wie viel Prozent der benötigten Agrarerzeugnisse im eigenen Land produziert werden. Im Fall einer Unterversorgung (weniger als 100 Prozent) sind Importe notwendig. Deutschland musste also zusätzlich Nahrungsmittel importieren, um den eigenen Bedarf decken zu können.
Exporte nach Produktgruppen
Der Selbstversorgungsgrad fällt dabei je nach Produktgruppe recht unterschiedlich aus. In den Produktgruppen Kartoffeln, Schweinefleisch, Milch, Käse und Zucker etwa liegt der Selbstversorgungsgrad bei über 100 Prozent. Dementsprechend konnte die Bundesrepublik im Jahr 2023 beispielsweise über zwei Millionen Tonnen Schweinefleisch ins Ausland exportieren. Die wichtigsten Abnehmerländer für die deutschen Schweinefleischexporte stellen dabei Italien, Polen und Österreich dar.
Importabhängigkeit: Schwerpunkt Obst und Gemüse
Demgegenüber kann Deutschland allen voran in den Produktgruppen Obst und Gemüse den Eigenbedarf nicht decken. Bei Gemüse lag der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2022/23 bei 36 Prozent und bei Obst bei 23 Prozent. Die Importmenge von frischem Obst und Gemüse betrug im Jahr 2023 etwa 14,4 Millionen Tonnen. Bei den Gemüsesorten trifft diese Unterversorgung durch den eigenen Anbau besonders auf das Lieblingsgemüse der Verbraucher in Deutschland zu: die Tomate. Der Selbstversorgungsgrad liegt hier bei unter zehn Prozent. Dafür werden hierfür etwa 650.000 Tonnen Tomaten aus dem Ausland eingeführt. Die wichtigsten Lieferländer stellen hier die Niederlande, Spanien und Marokko dar.