Suizidrate nach Bundesländern und Geschlecht 2022
Die Selbstmordrate in Deutschland belief sich 2022 auf durchschnittlich 12,1 Suizide je 100.000 Einwohner. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland damit einen Platz im Mittelfeld. Seit den Achtzigerjahren - mit dem Höhepunkt 32,9 Suizide je 100.000 Einwohner im Jahr 1982 - ist die Selbstmordrate in Deutschland um rund Zweidrittel gesunken. Dennoch sterben Jahr für Jahr deutschlandweit noch immer zwischen 9.000 und 10.000 Menschen durch Selbsttötung und damit mehr als aufgrund von Verkehrsunfällen, Drogen und HIV zusammen. Das Jahr 2022 ist dabei auffällig, da sich im Vergleich zum Vorjahr knapp über 900 Menschen mehr das Leben nahmen. Das entspricht einem Anstieg um rund 10 Prozent.
Männer sind deutlich stärker gefährdet als Frauen: Im Schnitt nehmen sie sich dreimal häufiger das Leben. Auch nimmt die Selbstmordrate mit steigendem Alter rapide zu. Hinsichtlich der regionalen Verteilung führt Sachsen mit einer Suizidrate von 17,2 je 100.000 Einwohner das Ranking an. Nordrhein-Westfalen hatte 2022 mit acht je 100.000 im Bundesvergleich die niedrigste Rate.
Suizid und Sterbehilfe
Unter Suizid oder Selbstmord, Selbsttötung oder Freitod wird die absichtsvoll herbeigeführte Beendigung des eigenen Lebens verstanden (ICD-10: X60-X84). Dies kann sowohl aktiv durch die Ausführung einer bestimmten Handlung, als auch passiv durch das Unterlassen lebenserhaltender Maßnahmen geschehen. Einen Sonderfall stellen die von Land zu Land gesetzlich unterschiedlich geregelten Formen der Sterbehilfe dar, mit der unheilbar oder schwerstkranken Patienten körperliches und seelisches Leid erspart werden soll. Die stark umstrittene und in Deutschland verbotene aktive Sterbehilfe bedeutet, den Tod eines Menschen durch fachkundige Behandlung zu erleichtern oder herbeizuführen. Unter passiver Sterbehilfe oder Beihilfe zur Selbsttötung (assistierter Suizid) werden demgegenüber verschiedenartige Hilfestellungen bzw. das Unterlassen lebensverlängernder Maßnahmen verstanden.
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