Kosten für die Austragung von Fußball-Weltmeisterschaften bis 2022

Noch nie hat ein Gastgeberland einer Fußball-Weltmeisterschaft so viel Geld in die Austragung des Turniers investiert. Katar gab nach Schätzungen bis zu 220 Milliarden US-Dollar für die Austragung der WM 2022 im eigenen Land aus. Zum Vergleich: Für die WM 2006 in Deutschland lagen die Ausgaben des Landes bei etwa 4,3 Milliarden US-Dollar. Entscheidender Unterschied ist jedoch, dass zum Zeitpunkt der Vergabe für die WM 2022 in Katar wenig Infrastruktur für die Abhaltung einer Fußball-Weltmeisterschaft vorhanden war und an dieser Stelle umfangreiche Investitionen von Nöten waren.

Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Bereits als der Weltfußballverband FIFA das Emirat Katar als Gastgeberland im Jahr 2010 verkündete, gab es viel Kritik an der Entscheidung und es entstand der Verdacht auf Korruption. Katar stand wegen Menschenrechtsverletzungen längst in der Kritik und hatte keine geeigneten Stadien für eine Fußball-WM. Das Land besteht fast vollständig aus Wüste mit Temperaturen über 40 Grad Celsius im Sommer und hoher Luftfeuchtigkeit. Um den Spielern und Besucher:innen bessere Bedingungen zu bieten, wurde die WM in die etwas weniger heißen Wintermonate verlegt. Dazu werden die neu- und umgebauten Stadien während der Spiele klimatisiert. Beim Umbau der Stadien und der Anpassung der Infrastruktur sorgten die Berichte von Sklavenarbeit und Tausenden toten Arbeitsmigrant:innen regelmäßig für negative Schlagzeilen.

Freiheit und Menschenrechte in Katar

In der Erbmonarchie Katar wird durch den Emir Tamim Bin Hamad Al Thani regiert. Unter seiner Führung wurden 2021 in Katar erstmals zwei Drittel einer beratenden Versammlung von der Bevölkerung gewählt. Ein Drittel der Versammlung bestimmte der Emir. Die große Mehrheit der Einwohner, die Arbeitsmigrant:innen, die teilweise bereits seit mehreren Generationen in Katar leben, besitzen kein Wahlrecht. Medienberichte zeigen immer wieder, dass Frauen und Minderheiten in der Gesellschaft unterdrückt und diskriminiert werden. Katar gehört weltweit zu den Ländern mit dem größten Gender-Pay-Gap und Homosexualität ist in Katar verboten. Die schlechte Lage der Menschenrechte und die eingeschränkte Freiheit in Katar spiegelt sich auch im Freiheitsindex des Nahen Ostens wieder, denn Katar liegt in der am wenigsten freien Region der Welt.