Der Gastgewerbesektor in Europa hat mit einem gravierenden Fachkräftemangel zu kämpfen, eine Herausforderung, die sein Wachstum und seine betriebliche Effizienz bedroht. 10 % bis 20 % der Stellen im Beherbergungssektor bleiben aufgrund des Mangels an qualifizierten Bewerbern unbesetzt. Darüber hinaus verfügen viele der derzeitigen Beschäftigten, insbesondere unter 25-Jährige, über unterdurchschnittliche Qualifikationen. Das Problem ist besonders akut in Ländern wie Spanien, wo 16 % der Arbeitnehmer unter 25 Jahren im Beherbergungssektor nur über eine Grundschulausbildung verfügen.
Dieser Mangel betrifft beide Enden des Qualifikationsspektrums. Während der Sektor Schwierigkeiten hat, hochqualifizierte Fachkräfte, einschließlich Hochschulabsolventen, anzuziehen, hat er auch Schwierigkeiten, ausgebildetes Personal zu halten. Dieser Mangel an Qualifikationsentwicklung hat zu begrenzten Karrierechancen geführt, was wichtige Interessenvertreter der Branche wie EFFAT und Hotrec dazu veranlasst hat, robustere Qualifikationsentwicklungsprogramme zu fordern, die darauf abzielen, sowohl die Rekrutierung als auch die Bindung innerhalb des Sektors zu verbessern.
Die Europäische Kommission hat die dringende Notwendigkeit erkannt, diese Lücken zu schließen, und betont die Bedeutung des digitalen Zugangs zu Lernressourcen und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens. Ohne solche Maßnahmen sind insbesondere kleine und unabhängige Unterkünfte im Nachteil, da ihnen oft die Ressourcen für eine formelle Ausbildung fehlen. Diese Herausforderung vergrößert die Wettbewerbslücke zwischen kleinen Unternehmen und größeren Hotelketten, die über besser strukturierte Schulungsprogramme und Ressourcen für die Kompetenzentwicklung verfügen, noch weiter.