Während der NS-Diktatur in Deutschland wurden wissenschaftlichen Schätzungen zufolge ungefähr 17 Millionen Menschen von Nationalsozialisten und ihren Unterstützern ermordet. Ein großer Teil starb in Konzentrations- und Vernichtungslagern, die von den Nazis zwischen 1933 und 1945 errichtet worden sind. In diesen wurden Menschen inhaftiert, zu Zwangsarbeit herangezogen und millionenfach ermordet.
Die Statista-Infografik zeigt auf Basis einer Karte des Projekts Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern (DGDB) die bedeutendsten dieser Lager, eingeteilt nach deren Funktion. Unter dem Begriff Konzentrationslager sind diejenigen Lager dargestellt, in denen ab 1933 politische und ideologische Gegner des Regimes und sogenannte „Rassenfeinde“ unter dem Vorwand der „Schutzhaft“ oder „Vorbeugungshaft“ inhaftiert wurden.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das Lagersystem auf die vom Deutschen Reich besetzten Gebiete ausgeweitet. Zudem wurden die Konzentrationslager zunehmend zu Hinrichtungsstätten. Zu diesem Zweck wurden ab 1941 in den Lagern Auschwitz I, Majdanek, Sachsenhausen und Mauthausen von der SS Gaskammern gebaut. Um die Pläne der Nationalsozialisten für die „Endlösung der Judenfrage“ umzusetzen, wurden schließlich im besetzten Polen Vernichtungslager eingerichtet, deren einziger Zweck der Massenmord an den europäischen Juden war.
Das erste dieser geheim gehaltenen Lager wurde im Dezember 1941 im polnischen Chełmno (Kulmhof) eröffnet. 1942 folgten – ebenfalls in Polen - die Lager der so genannten "Aktion Reinhardt": Bełzec, Sobibór und Treblinka. Das Lager Auschwitz I wurde um den deutlich größeren Arbeits- und Vernichtungslagerkomplex Auschwitz II-Birkenau erweitert. Juden aus ganz Europa wurden hierher deportiert und kurz nach ihrer Ankunft ermordet.
Für die systematische Ermordung von über 200.000 Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen errichteten die Nazis außerdem „Euthanasie“-Zentren. Hier wurden Menschen ermordet, deren Leben aufgrund tatsächlicher oder angeblicher Erbkrankheiten von Ärzten als „lebensunwert“ beurteilt wurde.