Am 27. Januar vor 80 Jahren befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Hier ermordeten die Nationalsozialisten eine Million Juden und Jüdinnen aus ganz Europa. Heute markiert dieses Datum den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.
Der Motor dieses Völkermordes an insgesamt sechs Millionen Juden und Jüdinnen war der eliminatorische Antisemitismus der Nationalsozialisten, der sich wiederum aus einer langen europäischen Tradition des Antisemitismus entwickeln konnte. Dieser ist auch acht Jahrzehnte nach dem Ende der Naziherrschaft allgegenwärtig in Europa, wie eine in der ersten Hälfte es Jahres 2023 von der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) durchgeführte Studie zeigt. Von den rund 8.000 befragten Juden und Jüdinnen, gaben 96 Prozent an, in den zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens eine Form von Antisemitismus erlebt zu haben.
Zu den gängigsten antisemitischen Formen gehören auch solche, die sich auf den Holocaust beziehen. So sind 78 Prozent der Studienteilnehmer:innen mit der Leugnung oder Trivialisierung des Holocausts beziehungsweise die Verzerrung historischer Fakten konfrontiert gewesen. 71 Prozent sind dem Vorwurf begegnet, Juden würden "Opferrolle" des Holocaust ausnutzen.