2023 waren Medienangebote im Internet am wichtigsten für die Meinungsbildung in Deutschland. Ergebnisse der Mediengewichtungsstudie der deutschen Medienanstalten bescheinigen dem Internet einen Anteil von rund 35 Prozent am Meinungsbildungspotenzial, gefolgt vom Fernsehen und vom Radio. Ein Blick in die zurückliegenden Befragungsjahre zeigt, dass vor allem TV- und Tageszeitungsangebote an Relevanz verloren haben.
Lag der Anteil des Fernsehens an potenzieller Meinungsbildung 2017 noch bei etwa 34 Prozent, fiel dieser im Rahmen der aktuellsten Befragung zwischen Juli und Dezember 2023 zum ersten Mal unter die 30-Prozent-Marke. Tageszeitungen büßten zwischen 2017 und 2023 rund vier Prozent ein. Mit Printzeitschriften, zu denen das Reuters Institute Publikationen wie Der Spiegel, Stern oder Focus zählt, hat neben dem Internet ein weiteres Medium an Relevanz gewonnen. Nichtsdestotrotz nehmen besagte Angebote absolut gesehen mit rund vier Prozent relativ wenig Raum bei der Meinungsbildung ein.
Berechnet wurde dieses Potenzial durch das Marktforschungsinstitut GIM durch die Mittelung der Marktanteile der jeweiligen Kanäle in zwei Kategorien: wichtigstes Informationsmedium sowie Tagesreichweite der auf Information ausgerichteten Mediennutzung.