29 Prozent der österreichischen Wähler:innen haben im September 2024 die FPÖ gewählt. Von der Regierungsbildung sollte die als wenigstens teilwiese rechtsextreme Partei aber dennoch ferngehalten werden. Dieses Unterfangen ist daran gescheitert, dass Sich ÖVP, SPÖ und NEOS nicht auf eine Koalition einigen konnten. In der Folge hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen FPÖ-Chef Herbert Kickl mit der Regierungsbildung beauftragt.
Eine weitere Rechtsaußenpartei ist 2024 hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Obwohl das Rassemblement National die erste Runde der Parlamentswahl recht klar für sich entschieden hatte, reichte es in der Stichwahl nur für den dritten Platz. Das sollte indes nicht den Blick darauf verstellen, dass im ersten Wahlgang 33 Prozent der französischen Wähler:innen für die von Marine le Pen geführte extrem rechte Partei und ihre Verbündeten gestimmt haben.
Auch bei den britischen Unterhauswahlen schnitt eine stark rechtslastige Formation gut ab. Die von Nigel Farage geführte UK Reform-Partei konnte rund 14 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und ist erstmals im Londoner Parlament vertreten. Bereits Ende 2023 triumphierte das Rechts-außen-Lager in den Niederlanden. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Polen. Hier vertrieb zuletzt ein liberales Bündnis die PIS von der Macht - aber 35 Prozent Stimmenanteil für die ehemalige Regierungspartei stellen nicht unbedingt einen Linksruck da.
Die möglichen Gründe für den Aufstieg rechter Parteien und des Rechtspopulismus sind vielfältig. Dazu gehören Anti-Establishment-Narrative im Zusammenhang mit Gefühlen sozialer und finanzieller Abgehängtheit ebenso wie das Formulieren vermeintlich einfacher Antworten auf komplexe globale Krisen wie den Klimawandel oder die Corona-Pandemie durch rechte Gruppierungen.