Geschäftsentwicklung der deutschen Rückversicherer
Insgesamt beliefen sich die Beitragseinnahmen der deutschen Rückversicherungen im Jahr 2021 auf eine Summe von rund 61,2 Milliarden Euro. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle betrugen im selben Jahr etwa 39,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Schadenquote von 64,5 Prozent. Um die Erfüllbarkeit ihrer Versicherungsverträge zu gewährleisten, sind die Rückversicherer, wie alle Versicherungsunternehmen in Deutschland, dazu verpflichtet, ihre eingesammelten Gelder sicher, rentabel und liquide anzulegen. Aktuell beläuft sich dieses angelegte Kapital auf eine Summe von rund 279,8 Milliarden Euro.Gemäß der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz BaFin) gibt es derzeit etwa 29 Rückversicherer auf dem deutschen Markt. Neben der bereits erwähnten Munich Re zählt die Hannover Rück (oder auch Hannover Re) zu den größten Reassekuranzen hierzulande. Mit rund 48,1 Milliarden Euro verbuchte die Munich Re im Geschäftsjahr 2022 allerdings ein Plus von rund 15 Milliarden Bruttoprämien gegenüber ihrem Konkurrenten aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. Dessen Beitragseinnahmen in der Schaden-Rückversicherung sowie in der Personen-Rückversicherung beliefen sich in Summe auf rund 33 Milliarden Euro. Der Größenunterschied dieser beiden Rückversicherer spiegelt sich auch in ihren jeweiligen Konzernstrukturen wider. Wohingegen die Munich Re Gruppe weltweit unter dem Firmennamen des Rückversicherers auftritt und ihr Erstversicherungsgeschäft durch die Tochtergesellschaft ERGO betreibt, gehört die Hannover Rück mehrheitlich zur Talanx-Gruppe, dessen Konzerngesellschaften unter verschiedenen Marken arbeiten. Neben der Hannover Rück als Rückversicherer zählen dazu beispielsweise HDI und HDI-Gerling mit (Erst-)Versicherungen für Privat- und Firmenkunden sowie Industriekunden.
