Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung machten ca. 2,1 Prozent an allen registrierten Straftaten im Jahr 2022 aus. Unter Sexualdelikte fallen unter anderem sexuelle Nötigung und Vergewaltigung, hiervon wurden im genannten Jahr 11.896 Fällen erfasst. Aber auch Delikte im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern oder Kinderpornographie zählen zu den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Anzahl der Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch in Deutschland wurde vom BKA für das Jahr 2022 mit 15.520 angegeben, vom Straftatbestand "Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung von kinderpornographischen Schriften" wurden 42.075 Fälle erfasst.Opfer und Tatverdächtige
Auch zu den Personen, die Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden, erfasst das Bundeskriminalamt Zahlen und führt jährlich aktualisierte Statistiken. Im Jahr 2022 wurden diesen zufolge 38.621 Personen Opfer von Sexualdelikten. Bei rund 50 Prozent der Opfer handelte es sich dabei um Erwachsene im Alter von 21 bis 60 Jahren, ein Viertel waren Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Von sexuellem Kindesmissbrauch wurden 2022 rund 17.200 Opfer erfasst, ca. 12.700 der Opfer waren dabei weiblich. Bei den erfassten Tatverdächtigen von Sexualdelikten handelte es sich bei ca. 62 Prozent um Erwachsene.In knapp der Hälfte aller Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung kannten sich Opfer und Täter vorher, zumindest lag in irgendeiner Art eine soziale Nähe vor (z.B über eine gemeinsame Vereinszugehörigkeit). In acht Prozent der erfassten Fälle lebten Opfer und Täter unter einem Dach.