Definition Nullhypothese

Als Nullhypothese bezeichnet man eine bestehende Annahme, deren Aussage statistisch geprüft werden kann. Häufig kann eine Nullhypothese nicht verifiziert, sondern nur falsifiziert werden. Das heißt, eine Nullhypothese gilt, bis ihr die Fehlerhaftigkeit nachgewiesen werden kann.

Ein Bespiel für eine statistisch-historische Nullhypothese ist die von Malthus veröffentlichte Bevölkerungstheorie aus dem 1798 im Buch Essay on the Principle of Population. Malthus formulierte darin die Hypothese, dass die Nahrungsmittelproduktion hinter dem Bevölkerungswachstum der Erde zurückbleiben müsse. Seine Überlegung beruhte auf der damaligen Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft und dem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahlen dieser Zeit. Diese Hypothese wurde im 19. Jahrhundert, auch basierend auf (empirischen) Erfahrungen zahlreicher Hungersnöte in Europa, als zutreffend angesehen. Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts wurde diese Nullhypothese widerlegt. Grundsätzlich ist die industrielle Landwirtschaft heute laut Welternährungsorganisation in der Lage, über neun Milliarden zu ernähren. Das dies bei knapp sieben Milliarden Menschen Weltbevölkerung tragischerweise nicht gelingt, hat andere Gründe, als sie Malthus in seiner Hypothese formuliert hat.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den einzelnen Definitionen in unserem Statistik-Lexikon um vereinfachte Erläuterungen handelt. Hierbei ist es das Ziel, die einzelnen Begriffe einer möglichst breiten Nutzergruppe näher zu bringen. Insofern besteht die Möglichkeit, dass einzelne Definitionen wissenschaftlichen Standards nicht zur Gänze entsprechen.

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